MINSK, 27. Juni (BelTA) - Belarus hat den Beobachterstatus im Ausschuss der Welthandelsorganisation für öffentliches Beschaffungswesen erhalten. Diese Entscheidung wurde heute im Anschluss an die Sitzung in Genf gefasst. Das gab die ständige Repräsentanz von Belarus bei der UN-Abteilung und anderen internationalen Organisationen in Genf bekannt.
An der Arbeit des Ausschusses nahm die belarussische Delegation mit dem stellvertretenden Minister für Antimonopolregelung und Handel, Artur Karpowitsch, teil. Der Beschluss über Beobachterstatus für Belarus wurde einstimmig gefasst. Die USA, die EU, Japan, Südkorea, die Schweiz, Singapur, die Republik Moldau, Kanada, Norwegen unterstützten die Entscheidung. Belarus erhielt diesen Status als erstes Land vor dem WTO-Beitritt sowie das Recht, an Podiumsgesprächen des Ausschusses für öffentliches Beschaffungswesen teilzunehmen.
Artur Karpowitsch bedankte sich bei den Mitgliedern des Ausschusses für die Unterstützung und betonte, dass WTO-Erfahrungen im Bereich einer effizienten Regelung der Branche der öffentlichen Beschaffung und Einsatz der besten Weltpraktika für Belarus nützlich sind. Er setzte sie über die Regelung des Marktes der öffentlichen Beschaffungen in Belarus in Kenntnis, legte einen Bericht über jüngste Änderungen in der Gesetzgebung auf diesem Gebiet vor.
Die belarussische Delegation führte bilaterale Treffen mit Vertretern des WTO-Sekretariats und Mitgliedsstaaten dieser Organisation durch sowie beteiligte sich am Seminar für Anschluss neuer Staaten an das WTO-Abkommen über öffentliche Beschaffungen. Man hat vereinbart, regionales Seminar für öffentliche Beschaffungen im September 2018 zusammen mit der Welthandelsorganisation und der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung in Minsk durchzuführen.
Laut WTO-Verfahren werden die Verhandlungen über belarussischen Anschluss an das Abkommen über öffentliche Beschaffungen nach WTO-Beitritt von Belarus eingeleitet.
Das WTO-Abkommen über öffentliche Beschaffungen ist ein multilateraler Vertrag mit beschränkter Teilnehmerzahl und regelt die Beschaffung von Waren und Dienstleistungen für staatlichen Bedarf. 47 WTO-Mitgliedsstaaten sind Teilnehmer des Abkommens, einschließlich der EU, der USA, Kanada, der Schweiz, Japan, Korea. Unter EAWU-Ländern gehört nur Armenien dem WTO-Abkommen über öffentliche Beschaffungen an. Russland und Kirgisien führen Gespräche über Anschluss an diesen internationalen Vertrag. Kasachstan plant ähnliche Verhandlungen 2019.