MINSK, 26. September (BelTA) – Der belarussische Finanzsektor ist resistent und imstande, aktuellen Risiken stand zu halten. Diese Meinung äußerte Prof. Juri Jassinski (Verwaltungsakademie beim Präsidenten) mit Blick auf die Empfehlungen der IWF-Experten, dringlich zusätzliche Maßnahmen zur Erhöhung der finanziellen Stabilität in Belarus zu ergreifen.
„Die Regierung und die Nationalbank halten konsequent Kurs auf die Stärkung des Finanzwesens, Gewährleistung der finanziellen Stabilität, Abfederung möglicher Risiken unter Berücksichtigung der Außenfaktoren“, betonte der Experte.
Die auf Initiative der Nationalbank durchgeführte Qualitätsbewertung der Aktiva belarussischer Banken ergab, dass die Kernkapitalquote hoch genug ist, um negativen Risiken stand zu halten. Aufgrund dieser Ergebnisse entwickelt die Nationalbank gemeinsam mit Kommerzbanken eine Strategie zur Optimierung der Bankenaktiva, Verbesserung von Anforderungen an Risikosteuerung und innere Kontrolle. Diese Schritte sollen dazu beitragen, dass internationale Kreditinstitute und Investoren ein höheres Vertrauen gegenüber Belarus aufbringen.
Der Internationale Währungsfonds erwartet von Belarus eine schnellere Umsetzung aller Strukturreformen im Realsektor, etwa bei der Restrukturierung der Betriebe, so Jassinski. Diese Arbeit werde in Belarus getan, nur sei jede Eile unbegründet. „Jeder Insolvenzeröffnungsbeschluss muss wohlerwogen sein, denn Betriebe sind in erster Linie Belegschafte und Arbeitskollektive“, sagte er.
Ein Großteil der IWF-Empfehlungen betrifft Kreditschwäche und konkrete Schritte zur Kürzung von Problemkrediten. „Der IWF stellt fest, dass der belarussische Realsektor für immer neue Schulden verantwortlich ist. Zum Teil ist diese Entwicklung durch negative Außenfaktoren bedingt“, so Professor. „Der Staat bemüht sich darum, diese Situation zu ändern, indem er neue Entwicklungspunkte für den Realsektor bestimmt.“
