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Wirtschaft
26 Oktober 2017, 13:21

Kobjakow erzählt im Interview mit Forbes über Investitionsvorteile von Belarus

MINSK, 26. Oktober (BelTA) – Die belarussische Wirtschaft weist eine hohe Dynamik des Wiederaufbaus auf. Das sagte Premier Andrej Kobjakow im Interview mit Forbes.

„Die Folgen der Weltwirtschaftskrise wirken in Belarus immer noch nach“, sagte Kobjakow. „Als die Krise ausbrach, standen wir zuerst vor der Aufgabe, das Wachstum aufrechtzuerhalten. Wir haben auf die nachfragebedingten Massenentlassungen verzichtet. Andererseits mussten wir immense Mittel in den Realsektor investieren. Das führte zur Senkung der Kapitalanlagen im Sozialbau. Darüber hinaus nahmen wir den Kurs auf Exportförderung, Liberalisierung der Wirtschaftstätigkeit, Anwerbung von Auslandsinvestoren und Stärkung der Finanzen.“

Belarus verfüge über wenig fossile Ressourcen, biete keinen Zugang zum Meer und sei anfällig gegen externe Faktoren, bemerkte Kobjakow. Belarus besitze trotzdem einige Merkmale, die es so besonders machen würden, nämlich politische Stabilität, ein klar definiertes Wirtschaftsmodell und eine offene Außenhandelspolitik. Die belarussische Wirtschaft sei zu 60% exportorientiert. „Wir gehen weiter und modernisieren unsere Betriebe und unsere Verwaltung. Die Hauptressource aber bleiben Menschen. Das Volk in Belarus ist begabt und sehr fleißig“, sagte Premier.

Der belarussische Fahrplan für die Entwicklung bis 2020 zielt durch Unterstützung des KMU-Sektors und innovativer Unternehmen, durch Liberalisierung der Wirtschaftsbeziehungen und Belebung von Marktmechanismen auf die Förderung einer wettbewerbsfähigen Wirtschaft und Steigerung des allgemeinen Wohlstandes ab.

Die sogenannten Freien Wirtschaftszonen (FWZ) garantieren den dort niedergelassenen Unternehmen viele Präferenzen, Steuervorteile und einen uneingeschränkten Zugang zum EAWU-Markt mit seinen 182 Millionen Verbrauchern. Wer Startinvestitionen im Wert von mindestens 500 000 Euro besitzt, darf in Freien Wirtschaftszonen Grundstücke erwerben, Produktionsbetriebe bauen und dabei erleichterte Steuer-, Arbeits- und Zollrechtsnormen in Anspruch nehmen. Der Staat versichert den FWZ-Unternehmen keine Gesetzesänderungen.

Über 50% aller Investitionen in Belarus macht das westliche Kapital aus. Erfolgreich tätig sind in Belarus zum Beispiel litauische VMG und Arvi-Group, österreichische Kronospan, Velcom und Raiffeisen, deutsches Unternehmen SantaBremor, holländische Coca-Cola und der schweizerische Betrieb StadlerRail. „Die Regeln sind einfach: faire und transparente Geschäftsführung wird vom Staat unterstützt. Natürlich gibt es auch schlechte Beispiele für das Investment in Belarus. In den letzten 10 Jahren haben viele Unternehmen aus der Forbes2000-Liste ihre Tätigkeit in Belarus beendet. Am meisten lag das daran, dass die Unternehmensführung aufgrund konjunktureller Entwicklungen oder einer tiefen Rezession ihre Strategie umdenken musste.“

Mit der Einrichtung des Hochtechnologieparks 2005 hat sich Belarus langsam in die Riege der größten IT-Outsourcer eingereiht. Der Hochtechnologiepark ist darüber hinaus eine hauseigene Silicon Valley mit Investitionsvorteilen. Das aus den Zeiten der Sowjetunion vererbte technische und mathematische Potential bildet eine günstige Grundlage für Nachwuchsförderung. Das belarussische IT-Cluster vereint 180 Unternehmen. IT-Exporte sind in den letzten 12 Jahren um mehr als das 30-fache gestiegen.

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