MINSK, 26. Oktober (BelTA) – Mit der Verbesserung seiner Positionen im Doing Business Ranking der Weltbankgruppe hat Belarus dafür gesorgt, dass es neue Wege für mehr Investitionen eröffnet werden. Diese Meinung äußerte Wirtschaftsexperte, Dekan der Wirtschaftsfakultät an der BGU, Michail Kowaljow, in einem Interview mit BelTA.
„Mit dem Doing Business Ranking werden in erster Linie Bedingungen für die einheimische Wirtschaft festgelegt, aber für Ausländer ist es ein viel wichtigeres Signal. Auslandsinvestoren orientieren sich immer auf Ranking-Ergebnisse. Ich gehe davon aus, dass wir bald mit mehr Investitionen aus EU rechnen dürfen“, sagte der Experte.
Dabei machte Kowaljow darauf aufmerksam, dass belarussische Nachbarstaaten Polen, Litauen, Lettland bei vielen Faktoren viel bessere Positionen einnehmen würden. „Das heißt für uns, wir müssen um Auslandsinvestitionen richtig kämpfen. Im Moment stellen Wirtschaftssanktionen gegen Russland ein Hindernis dar. Denn Investoren, die zu uns kommen werden, sehen es nicht nur auf die Kooperation mit belarussischen Partnern ab, sondern wollen ihre Waren in der Russischen Föderation verkaufen. Diese Auseinandersetzung zwischen Russland und der EU fördert nicht gerade das Investitionsklima in Belarus“, führte er aus.
In den letzten 5 Jahren habe Belarus einen Durchbruch in Puncto Verbesserung von Geschäftsklima erzielt, so Kowaljow. „Bei den Reformen sind wir unter den 10 führenden Staaten weltweit. Im Report heißt es, wir haben bei Kreditsicherung Verbesserungen erreicht sowie beim Zugang zur Elektrizität und Schutz von Minderheitsaktionären. Ich bin überzeugt, wenn wir auch weiterhin dieses Tempo einhalten, werden wir in ein paar Jahren in die Top 30 einsteigen“, stellte Michail Kowaljow fest.
Nach Angaben des jüngsten Reports liegt Belarus bei Reformen für ein besseres Geschäftsklima unter den 10 führenden Staaten weltweit.
Angeführt wird das globale Ranking von Neuseeland, Singapur, und Dänemark. Unter den europäischen Ländern kamen Großbritannien, Schweden, Norwegen und Mazedonien unter die ersten zehn. Anlockend sind die Geschäftsbedingungen auch in Korea, Hongkong und den USA.
Die Rangliste der postsowjetischen Staaten sieht wie folgt aus: Estland liegt auf Platz 12 und führt somit unter allen Ex-UdSSR-Staaten. Lettland rangiert auf Platz 14, Litauen – auf Platz 21, Kasachstan auf Platz 35, Armenien auf Platz 38, Russland auf Platz 40, Moldau auf Platz 44, Aserbaidschan auf Platz 65, Kirgisien auf Platz 75, die Ukraine auf Platz 80, Usbekistan auf Platz 87 und Tadschikistan auf Platz 128.
