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11 April 2017, 18:37

Pirschtuk: Belarus und Polen können Handelsvolumen noch um eine $1 Mrd. erhöhen

MINSK, 11. April (BelTA) – Werden Belarus und Polen aktiver zusammenarbeiten, können sie das bilaterale Handelsvolumen noch um 1 Mrd. USD erhöhen. Diese Meinung äußerte Vizesprecher der Repräsentantenkammer der Nationalversammlung Boleslaw Pirschtuk beim Treffen mit dem Leiter der polnisch-belarussischen Parlamentariergruppe im Sejm Adam Andruszkiewicz.

Nach Ansicht des Parlamentsvizesprechers hätten Polen und Belarus in den Bereichen Wirtschaft und Handel Ende 2016 gute Zahlen vorzulegen – das Handelsvolumen sei auf $2 Milliarden geklettert. „Das ist ein guter Wert. Aber das Kooperationspotential unserer Staaten ist wesentlich höher“, bemerkte Vizesprecher. Nach seiner Meinung könnten die beiden Länder im Falle einer aktiveren Zusammenarbeit noch eine Milliarde USD zulegen.

Vizesprecher der Repräsentantenkammer stellte mit Befriedigung fest, dass beide Länder bei Gründung von Joint Ventures sehr weit vorangegangen seien. Polnisches Kapital stecke im Moment in rund 350 Unternehmen, die in Belarus aktiv tätig seien. In Polen gebe es weniger Betriebe mit belarussischem Kapital, das müsse man aber nicht als Nachteil, sondern als Potential betrachten.

Pirschtuk sehe in der nach seinen aussagen wachsenden Bereitschaft polnischer Wirtschaft zu Investitionen, Unternehmensgründung und Handel in Belarus auch eine Chance, den 200 Millionen großen Markt der Eurasischen Wirtschaftsunion stärker in Anspruch zu nehmen. Belarus werde davon sehr gewinnen, aber auch privates polnisches Kapital sei daran sehr interessiert, unterstellte Pirschtuk.

Mit Blick auf politische Kooperation äußerte Boleslaw Pirschtuk die Hoffnung, dass beide Staaten auf der internationalen Bühne ein koordiniertes Miteinander erreichen könnten. „Wir machen aus unserem Wunsch nach einer aktiveren Kooperation mit der Europäischen Union keinen Hehl“, stellte Pirschtuk fest. Dabei erinnerte er daran, dass in diesem Jahr in Belarus gleich mehrere politische Großveranstaltungen stattfinden würden – die Jahrestagung der OSZE PV und die Sitzung des Parlamentarischen Ausschusses und der Parlamentarischen Versammlung der CEI. Darüber hinaus hoffe die Nationalversammlung von Belarus, bei der Parlamentarischen Konferenz der Ostseestaaten einen Beobachterstatus zu erlangen. Polen könnte dabei ihr politisches Gewicht in diesen Strukturen dazu nutzen, Belarus beim Aufbau der gemeinsamen Außenpolitik zu helfen, so Pirschtuk.

„Historische Wurzeln veranlassen uns zu effektiveren gemeinsamen Handlungen in Wirtschaft und Politik“, fügte er hinzu.

Adam Andruszkiewicz sagte seinerseits, er teile den belarussischen Optimismus in Bezug auf die bilateralen Beziehungen. 2016 sei das Jahr gewesen, als Belarus und Polen nach gemeinsamen Wegen gesucht hätten. „In der Tat haben sich unsere Beziehungen rapide entwickelt. Polnische Wirtschaft investierte über 350 Millionen Euro in Belarus. Das ist keine Obergrenze“, zeigte sich der Sejm-Abgeordnete sicher.

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