OSTROWEZ, 26. Mai (BelTA) – Belarus und Russland schließen Kapazitätsvergrößerung des künftigen belarussischen Atomkraftwerks nicht aus. Das sagte Botschafter Russlands in Belarus, Alexander Surikow, heute vor Journalisten.
„Wenn es künftig um Energie- und Wärmemärkte gut bestellt sein wird, schließen die Vertragspartner es nicht aus, noch zwei Reaktoren hier zu errichten. Die Kapazitätsverdoppelung wird vor Ort geplant, weil die gesamte notwendige Infrastruktur vorhanden sein wird“, sagte Surikow.
Wie der Diplomat präzisierte, seien die Verhandlungen über die Vergrößerung der Kapazitäten für das geplante Kernkraftwerk noch vor dem Baubeginn geführt worden. Mit Blick auf die geplante Devalvation der russischen Währung und damit verbundene mögliche Verteuerung des AKW-Bauprojekts hat Surikow alle Bedenken aus dem Weg geräumt.
„Wir sind 100 Prozent sicher, dass dieses Projekt wie geplant umgesetzt sein wird und dass es nur Vorteile bringt. Belarus braucht ein eigenes Kernkraftwerk. Nicht nur, weil es seine Brennstoffimporte diversifizieren kann, sondern weil es hier um ganz neue Nukleartechnologien der neuen Generation handelt. Atomenergie ist eine für Belarus neue Hightech-Branche. Auch für die Region ist das sozial relevant“, erklärte er.
In Russland werde das belarussische AKW-Projekt positiv eingeschätzt, bemerkte der Botschafter. „Belarus ist unser nächster Verbündeter, unser Bruderstaat. Wir tun alles Mögliche dafür, den Bau des Atomkraftwerks so schnell wie möglich abzuschließen und die Sicherheit des Energieobjekts zu gewährleisten“, so Surikow.
„Litauische Ansprüche werden in Russland seiner Meinung nach „mit Schmunzeln“ wahrgenommen. Litauen plante an Stelle des Atomkraftwerks Ignalina ein neues und wollte japanische Technologien importieren. Nach Fukushima konnte das Land keinen Investor finden, was als ein riesiger ökonomischer Verlust betrachtet werden kann“, führte Surikow aus.
Das erste belarussische AKW ist ein Energieobjekt vom Typ „AKW 2006“, das allen Normen und Sicherheitsanforderungen der Internationalen Atomenergiebehörde entspricht. Das Atomkraftwerk wird nach dem Projekt des Russischen Instituts Atomenergieprojekt bei Ostrowez gebaut. Der erste Energieblock des 2400 Megawatt leistungsstarken Atomkraftwerks (2х1200) soll 2019 ans Netz gehen. Der zweite Block soll 2020 betriebsbereit sein.
