MINSK, 7. September (BelTA) – Belarus ist sehr daran interessiert, ihre westliche Grenze zu einer Begegnungsstätte zwischen der Eurasischen Wirtschaftsunion und der Europäischen Union zu machen. Das sagte Stellvertretender Außenminister von Belarus, Oleg Krawtschenko, in der Konferenz über die Zukunft der Östlichen Partnerschaft in den turbulenten Zeiten für die Region.
Der stellvertretende Minister sagte, Belarus sehe seine westliche Grenze nicht als eine Trennungslinie für Integrationsprozesse, die sich in Europa abspielen. „Wir möchten einen direkten Dialog zwischen EU und EAWU herstellen, eine direkte Strecke von Lissabon nach Wladiwostok“, sagte Krawtschenko.
„Die Tatsache, dass Belarus und Russland ein wirtschaftliches und militärisches Bündnis geschlossen haben, bedeutet nicht, dass wir die Kooperation mit Europa und den Vereinigten Staaten nicht wollen. In den Beziehungen mit der EU und den USA haben wir in der letzten Zeit gewisse Fortschritte erzielt, was wiederum uns nicht daran hindern wird, unsere Freundschaft mit Russland aufs Spiel zu setzen. Wir müssen auf das Blockdenken verzichten“, bemerkte Vizeminister.
Mit Blick auf die geopolitische Situation in der Region erinnerte Krawtschenko an die von Alexander Lukaschenko angekündigte Helsinki-2-Initiative.
Diplomaten, Wissenschaftler und Analytiker gehen in der heutigen Konferenz auf die Errungenschaften und Misserfolge der Östlichen Partnerschaft ein, die vor 8 Jahren ins Leben gerufen wurde. Es wird geprüft, ob sich die EU-Initiative zu einem Forum für die Entwicklung der Beziehungen zwischen EU und Partnerstaaten entwickelt hat.
Zum Abschluss werden die Experten Empfehlungen erarbeiten, die beim Gipfeltreffen der Östlichen Partnerschaft im November in Brüssel erörtert werden.
Organisatoren des Treffens in Minsk sind die Expertenkonferenz „Minsker Dialog“, die estnische Präsidentschaft im EU-Rat und die Konrad-Adenauer Stiftung.
