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14 Juli 2017, 19:58

Makej: Belarus giert nicht danach, der EU beizutreten, strebt aber eine enge Kooperation an

MINSK, 14. Juli (BelTA) – Belarus lechzt nicht danach, der Europäischen Union beizutreten, sondern strebt eine enge Kooperation an. Das geht aus einem Interview hervor, das Außenminister Wladimir Makej der spanischen Tageszeitung El País gegeben hat.

„Wir gieren nicht danach, der EU beizutreten. Wir wollen im Rahmen solcher Integrationsstrukturen auf dem postsowjetischen Raum wie die Eurasische Wirtschaftsunion aktiver sein, gleichzeitig planen wir mit der EU enger zu kooperieren, denn diese Zusammenarbeit kann zur Stärkung von Souveränität und politischer Unabhängigkeit des Landes beitragen“, sagte Minister. „Wir wollen es mit Russland nicht verderben, weil wir in der Russischen Föderation unseren Verbündeten und den wichtigsten Handelspartner sehen. Nur streben wir eine stärkere wirtschaftliche Diversifikation an.“

„Wir wollen in Belarus gemeinsame Produktionsbetriebe gründen und die Waren mit „Made in Belarus“-Marke in andere EAWU-Staaten exportieren“, wird Makej von El País zitiert. Nach seinen Angaben hätten spanische Unternehmen Interesse an der Kooperation mit Belarus. Der Westen schaue heute anders wie früher auf die Entwicklungen in Belarus, sagte er.

Belarus liege mitten in einem Spannungsfeld aus der Krise zwischen Russland und der Ukraine einerseits und der Annäherung an den Westen andererseits. „Wir haben unsere Unabhängigkeit auch durch die Bemühungen um engere Beziehungen mit unseren Partnern in der EU und den USA gestärkt“, sagte Wladimir Makej.

„Wenn Belarus sein Visitenkartenetui herausziehen würde, könnte es viel vorweisen: Partnerschaft mit Russland im Rahmen des Unionsstaates; Mitgliedschaft in der Eurasischen Wirtschaftsunion gemeinsam mit Russland, Kasachstan, Armenien und Kirgisistan; Teilnahme am Nato-Programm „Partnerschaft für den Frieden“ und in der EU-Initiative „Östliche Partnerschaft“; Mitgliedschaft in der Organisation des Vertrags über Kollektive Zusammenarbeit (mit Russland und anderen postsowjetischen Staaten) und in der Bewegung der Blockfreien“, so Makej. Aus seiner Sicht seien die EAWU und die Östliche Partnerschaft durchaus „kompatibel“. Belarus möchte, dass es eine engere Kooperation zwischen der EAWU und der EU geben würde. Diese Annäherung werde früher oder später der Fall sein, zeigte sich Makej sicher. „Dass sie jetzt nicht möglich ist, liegt daran, dass zwischen West und Ost noch immer ein großes Misstrauen besteht“, heißt es im Interview.

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