MINSK, 23. Februar (BelTA) – Europa muss eine größere Verantwortung übernehmen und eine größere Rolle im globalen politischen Geschehen einnehmen. Diese Meinung äußerte Außenminister Wladimir Makej im Interview mit der Zeitung „SB. Belarus heute.“
„Europa befindet sich heute in einem unklaren Zustand. Es hat eine endgültige Position noch nicht erarbeitet. Europa befindet sich wahrlich auf der Identitätssuche“, betonte der Leiter des Außenministeriums. „Ursprünglich war es nicht als eine Weltmacht wie die USA oder andere Führungsmächte gedacht, sondern eher als ein Versöhnungsinstrument nach dem zweiten Krieg. Staaten, die sich auf den beiden Seiten der Barrikade befanden, musste man in Frieden leben lassen. Man musste dringend etwas tun, um Europa zu einigen. So entstand die EU.“
„Europa ist es heute nicht ganz bewusst, dass es im globalen politischen geschehen eine größere Verantwortung übernehmen und eine größere Rolle spielen muss. Darauf hat übrigens auch Bundesaußenminister hingewiesen. Leider hat das moderne Europa, das auf der Suche nach Identitätsmerkmalen ist und von zahlreichen internen Problemen wie „Brexit“, illegale Migration erschüttert wird, keine klare Strategie und keine klare Vision für die Zukunft erarbeitet, auch mittelfristig nicht, geschweige denn langfristig. Siegmar Gabriel betonte in seinem Statement, wir müssen alle von China lernen. Chinas Führung weiß, was sie will und setzt ihre Initiativen, Vorhaben und Ideen in die Praxis um.“
