MINSK, 22. August (BelTA) – Die aktuellsten Fragen der belarussischen Wirtschaftsentwicklung wurden in der Besprechung des belarussischen Präsidenten, Alexander Lukaschenko, mit Leitern des Wirtschaftsblocks des Landes erörtert. An der Besprechung nahmen der Premier und Vizepremiers, die Leiterin der Präsidialverwaltung, der Vorsitzende des Rats der Republik, Leiter des Komitees für Staatskontrolle und der Nationalbank teil, wie ein BelTA-Korrespondent bekanntgab.
Der Staatschef erinnerte daran, dass er den Beschluss über vierteljährliche Besprechungen früher gefasst habe. Die Veranstaltungen würden operativ durchgeführt. Dort würden taktische Fragen besprochen. Heute würden aktuelle Themen im Wirtschaftsbereich behandelt. „Ich möchte Sie vorher benachrichtigen, dass sie mit dem Bericht der Regierung vor dem Staatschef nichts zu tun haben“, wies Alexander Lukaschenko hin.
Es wurde betont, dass die Wirtschaftsentwicklung die sozial-politische Situation und das materielle Wohlergehen vorherbestimme. Deshalb forderte der Präsident die Antwort auf konkrete Fragen bei verantwortlichen Amtspersonen.
Über Wirtschaftsentwicklung
„Welche Ergebnisse wurden in Wirtschaftsbranchen in der ersten Jahreshälfte erzielt? Welche reale Möglichkeiten für die Erfüllung der Jahresprognosen gibt es? Es ist das Wachstum von etwa 1% zu verzeichnen. Wie stabil ist dieses Wachstum? Welche Dynamik ist?“, fragte der Präsident.
Über Preisbildung
„Wie werden meine Aufträge zur Kontrolle über die Preise im Land und die Preisbildung erfüllt? Einerseits liegt die Inflation im Rahmen der Prognoseziffern. Andererseits beklagen sich die Menschen über die Preiserhöhung für einige Waren. Es geht z.B. um Arzneimittel, Backwaren“, stellte Alexander Lukaschenko fest.
Über Situation auf dem Arbeitsmarkt
„Im vorigen Jahr einigten wir uns darauf, jeden abgebauten Arbeitsplatz durch einen neuen hochproduktiven Arbeitsplatz zu ersetzen. Die Unternehmen setzten aber fort, die Menschen mehr zu kündigen als zu beschäftigen. Worin besteht die Sache?“, so der Staatschef.
Die Situation mit geschlossenen Unternehmen sei noch unbestimmter. „Wohin gehen die Menschen? Auf dem Papier werden neue Arbeitsplätze geschafft. Tatsächlich geht es um Augenwäsche. Wenn es nicht so ist, möchte ich die Antwort auf diese Frage hören. Ich wurde darüber informiert, dass die Anzahl der Erwerbstätige sinkt“, unterstrich der Präsident.
Über Lohn
„Wie ist die Situation in Branchen und Regionen? Wird die Ausdifferenzierung der Gesellschaft durch Einkommen nicht verschärft? Wie reagierte die Regierung auf meinen Auftrag, eine besondere Aufmerksamkeit auf Menschen mit niedrigsten Löhnen zu lenken?“, fragte Alexander Lukaschenko.
Der Staatschef erkundigte sich nach Löhnen auf den Gebieten Landwirtschaft, Bildung, Gesundheitswesen und Kultur.
Über Ernährungssicherheit
Der Präsident nannte dieses Thema das wichtigste für heute.
„Erntekampagne, Herbstaussaat und Futtersammlung stellen ein einzelnes Thema dar. Wie sieht die Situation heutzutage aus?“, so Alexander Lukaschenko.
Über Flachsanbau und -verarbeitung
Der Staatschef fragte darüber, wie seine Aufträge in der Flachsindustrie erfüllt werden.
Über Bau von Milchbetrieben
Alexander Lukaschenko erinnerte daran, dass der Beschluss über den Bau von Milchbetrieben und die Modernisierung von Farmen vor einigen Jahren gefasst worden sei. Die Arbeit in dieser Richtung sei aber aus objektiven Gründen aufgeschoben worden. „Es ist an der Zeit, sich mit diesen Problemen zu beschäftigen“, so er.
Der Staatschef erteilte den Auftrag, die Errichtung und Modernisierung von Milchbetrieben bis 2018 abzuschließen.
Über Supermähdrescher
„Ich beauftragte Konstrukteure mit der Erneuerung des Modells „Polessje“ zur Erntekampagne 2018. Wir müssen jene Modelle herstellen, die auf dem Markt gefragt sein werden“, sagte Alexander Lukaschenko.
Der Staatschef bemerkte, Motoren für diese Technik sollten in Belarus produziert werden.
„Noch eine Aufgabe des Landmaschinenherstellers Gomselmasch ist die Herstellung des Supermähdreschers, der die Import-Analoga übertreffen wird. Ich werde alle Geheimnisse nicht entdecken. Ich kann nur sagen, dass es bestimmte Ideen und konkrete Erarbeitungen bei Konstrukteuren gibt“, erzählte der Präsident. Er will den Betrieb im Winter besuchen und sich mit der Modernisierung der Technik und der Herstellung von neuen Modellen bekanntmachen.
Über Entwicklung der Baubranche
„Wie sieht die Situation in der Baubranche (Wohnhäuser und andere Objekte) aus. Was wird für die Senkung ihrer Selbstkosten getan?“, fragte der Staatschef.
Über Finanzstabilität, Export von Waren und Dienstleistungen
Der Präsident erkundigte sich nach der Finanzstabilität im Land und nach Maßnahmen, die für die Stärkung der nationalen Währung getroffen werden. Es wurde auch die Frage über den Export von Waren und Dienstleistungen angeschnitten.
