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09 März 2017, 13:07

Lukaschenko: Unsere Beziehungen mit Russland laufen nicht auf reine Buchführung hinaus

MINSK, 9. März (BelTA) – Belarussisch-russische Beziehungen können nicht auf reine Buchführung hinauslaufen. Das erklärte Präsident Alexander Lukaschenko in der heutigen Besprechung zur Entwicklungslage.

Gleich zu Beginn der Sitzung wurde Alexander Lukaschenko über den aktuellen Stand der Zusammenarbeit mit Russland informiert. Er wisse im Großen und Ganzen Bescheid über die Ergebnisse der Sitzung des Eurasischen Zwischenstaatlichen Rates in Bischkek, sagte er. Um so mehr sei er erstaunt über die Aussagen des russischen Regierungschefs Dmitri Medwedew hinsichtlich der Beziehungen innerhalb der EAWU. „Man hat uns sogar gewarnt, dass wir den Erdgas bald zu europäischen Preisen kaufen werden, 200 USD statt 150 USD. Man möchte damit suggerieren, dass wir in Russland eine Art Gnadenbrotempfänger sind und dass Russland uns mit einem niedrigeren Gaspreis quasi ein Geschenk macht“, empörte sich der belarussische Präsident.

Der Staatschef antwortete dem russischen Premier, dass den Beziehungen zwischen Belarus und Russland viel mehr zugrunde liege als nur reine Buchführung. Werde Belarus für den Erdgas den kompletten Preis zahlen, werde auch Russland die volle Rechnung für die gemeinsamen Integrationsprojekte auf den Tisch gelegt. „Das verstehen die meisten Menschen in Russland sehr gut. Irgendwelche Abrechnungen und Preise für den Erdgas, der Medwedew persönlich nicht gehört, müssen kein Fundament der belarussisch-russischen Beziehungen bilden“, sagte er.

„Unseren Beziehungen liegt viel mehr zugrunde. Nicht zuletzt für diese heutigen Beziehungen hat ein Drittel der belarussischen Bevölkerung im Zweiten Weltkrieg das Leben geopfert. Und wenn heute irgendjemand die Situation anheizen und uns etwas vorwerfen möchte, anstatt die vorhandenen Fragen zu lösen, dann muss er wissen – das wird nicht gelingen“, erklärte Lukaschenko.

Der Präsident hat erneut klar und deutlich die belarussische Forderung in Öl- und Gasfragen auf den Punkt gebracht: „Wir wollen keinen billigen Gas. Wir fordern von der russischen Staatsführung, dass sie sich an die vereinbarten Verpflichtungen festhält. Inhaltlich und moralisch. Und wenn wir uns es schon vorgenommen haben, eine Union zu bauen, so müssen wir unseren Unternehmen und Betrieben gleiche Bedingungen auf dem einheitlichen Markt garantieren. Mehr fordern wir nicht“, sagte der Staatschef.

„Allerlei Schlaumeier müssen wissen, dass Belarus kein Land ist, das man ständig erniedrigen und in die Knie zwingen kann“, fügte Lukaschenko hinzu.

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