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Präsident
25 Oktober 2016, 15:10

Präsident fordert strengere Immatrikulationsauflagen und mehr praxisorientiertes Studium

MINSK, 25. Oktober (BelTA) – Die Auswahlkriterien für Studienbewerber müssen verbessert werden, das Studium selbst soll mehr praxisorientiert sein. Das erklärte Präsident Alexander Lukaschenko bei der Ernennung neuer Hochschulrektoren.

Die Hochschulbildung will optimiert werden, sagte der Staatschef. „Das gilt sowohl für die Studiendauer als auch für Studienpläne. Wollen wir jene Studiengänge im Lehrplan lassen, die auf konkrete Spezialisten zugeschnitten sind“, bemerkte der Präsident.

Der Präsident führte als Beispiel das Medizinstudium an. Künftige Ärzte müssten in erster Linie jene Fächer studieren, die sie im späteren Berufsleben brauchen würden. „Wozu denn in höheren Semestern jene Wissenschaften studieren, die man noch in der Schule gehabt hat? Landeskunde beispielsweise könnte man im ersten Semester kurz wiederholen, aber nicht über eine längere Zeit studieren. Viele Studenten legen Nebenfächer ab, nur um eine Zwischenprüfung zu bestehen. Hier müssen wir weg vom Formalismus. Das Studium muss mehr praxisorientiert sein. Der Student muss sich bereits im ersten Semester mit Strapazen des künftigen Berufsalltags auseinandersetzen, damit er so schnell wie möglich weiß, ob er eine richtige Berufswahl getroffen hat. Es schmerzt weniger, wenn früh die Einsicht kommt, dass man sich für einen falschen Beruf entschieden hat, anstatt nach 2 oder 3 Studienjahren. Denn es gibt viele diplomierte Fachkräfte, die dem erlernten Beruf nicht nachgehen wollen.“

Auch am Immatrikulationsverfahren müsse man etwas ändern, betonte Lukaschenko. „Prüfungstests sind irgendwo gut, aber es gibt mehr Nachteile. Hinter Informationen und Wissen, die sich ein Studienbewerber eingeprägt hat, um diese Tests zu bestehen, erkennen wir den Menschen nicht mehr. Prüfer sehen das Potential künftiger Studenten nur im Gespräch. Kein Test verrät etwas über die Person oder Begabung des Menschen.“

Ein weiterer Nachteil der Prüfungstests bestehe darin, dass sich dieses Immatrikulationsverfahren auf die fachliche Orientierung der Absolventen negativ auswirke. „Wir eichen unsere Oberschüler auf den Erwerb eines bestimmten Berufs, zum Beispiel Anwalt, Betriebswirt, Eisenbahnführer, Militäroffizier. Im Endeffekt aber bestimmt nicht der Beruf sondern die niedrige Bewerberzahl an der Hochschule darüber, wo der Absolvent mit seiner Durchschnittsnote mehr Immatrikulationschancen hat. Das ist nicht richtig. Früher hat es Aufnahmeprüfungen gegeben, manche Absolventen mussten 3 bis 4 Mal diese Prüfungen bestehen, um einen Studienplatz zu erhalten. Diese Praxis muss womöglich an diesen oder jenen Hochschulen wieder eingeführt werden“, resümierte Lukaschenko.

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