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16 September 2019, 19:02

Belarus will auf ozonzerstörende Substanzen ab 2020 verzichten

MINSK, 16. September (BelTA) - Belarus will auf ozonabbauende Substanzen ab 2020 verzichten. Das sagte die Abteilungsberaterin für Regulierung der Auswirkungen auf die Luft, Klimawandel und Expertise des Ministeriums für Naturressourcen und Umweltschutz, Natalja Klimenko, wie ein BelTA-Korrespondent bekanntgab.

„Fast alle Länder der Welt sind dem Montreal Protokoll über ozonzerstörende Stoffe beigetreten. Es regelt 114 verschiedene Chemikalien, von denen mehr als 50 % bereits nicht mehr gebraucht werden. Belarus hat seit Unterzeichnung des Montrealer Protokolls keine ozonabbauenden Stoffe produziert, so dass unser Verbrauch ausschließlich durch Importe bestimmt wird. Heutzutage versuchen wir zusammen mit anderen Ländern, die letzte Gruppe von ozonabbauenden Stoffen - halogenierte Fluorchlorkohlenwasserstoffe zu beseitigen. Wir müssen sie nach unserem Land bis zum 1. Januar 2020 endgültig einführen. Gleichzeitig haben wir noch Anlagen, die mithilfe ozonabbauender Stoffen arbeiten. Zur Betätigung solcher Anlagen und technischer Geräte werden recycelte Stoffe oder Materialien verwendet, die bis 2020 hergestellt wurden. Diese Anlagen will man bis 2030 außer Betrieb setzen“, sagte Natalja Klimenko.

Das Montreal Protokoll über ozonschichtzerstörende Stoffe wurde 1987 verabschiedet. Es sieht bestimmte Maßnahmen zur reduzierten Produktion und Verbrauch von ozonabbauenden Stoffen vor. Dazu gehören organische Stoffe, die Chlor oder Brom enthalten und als Kältemittel in der Kälte- und Klimatechnik verwendet werden sowie Treibgase in Haushalts- und medizinischen Aerosolprodukten, Feuerlöschmittel in Feuerlöschanlagen, Lösungsmittel in der Elektronik und Feinmechanik, Schaummittel bei der Herstellung von Baumaterialien. „Wir verwenden noch ozonabbauende Substanzen in den Kälte- und Klimaanlagen. Die Inventur von Geräten, die solche Stoffe enthalten, wird alle drei Jahre durchgeführt. Nach Angaben vom Anfang 2018 gab es etwa 2,5 Tsd. Einheiten solcher Geräte. Sie wurden von etwa 300 Organisationen benutzt“, betonte die Vertreterin des Ministeriums für Naturressourcen.

Auf der 28. Tagung der Mitgliedsstaaten des Montreal Protokolls in Kigali (Ruanda), wurde eine Novelle zum Protokoll über die Kontrolle der halogenierten Fluorchlorkohlenwasserstoffe angenommen. Gemäß wissenschaftlichen Einschätzungen kann man die globale Erwärmung durch Verringerung dieser Stoffe bis zum Ende des Jahrhunderts um 0,4 Grad reduzieren.

Belarus hat das Wiener Übereinkommen zum Schutz der Ozonschicht und das Montreal Protokoll über ozonschichtzerstörende Stoffe als eines der ersten Länder signiert. 2001 trat das Gesetz „ Über den Schutz der Ozonschicht“ in Kraft.

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