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08 Dezember 2016, 16:23

Maxim Bogdanowitsch – eine belarussische Dichterlegende

Am 9. Dezember 2016 wird der 125. Geburtstag des belarussischen Dichters, Prosaisten, Publizisten und Literaturkritikers Maxim Bogdanowitsch gefeiert.

Maxim Bogdanowitsch war einer der hellsten Sterne am Horizont der belarussischen Poesie. Er hatte ein kurzes Leben, hinterließ aber ein reiches künstlerisches Erbe.

Mit Maxim Bogdanowitsch verbinden wir den Anfang der belarussischen Literatur. Seine Werke sind in über 20 Sprachen übersetzt (Englisch, Spanisch, Deutsch, Polnisch, Russisch, Ukrainisch, Französische) und in Großbritannien, Deutschland, Russland, Frankreich, Jugoslawien und anderen Ländern publiziert worden.

Maxim Bogdanowitsch kam am 9. Dezember 1891 in der Familie des bekannten belarussischen Ethnographen, Folkloristen und Sprachwissenschaftlers Adam Bogdanowitsch zur Welt. Seine Mutter war Lehrerin. Maxim hatte zwei Brüder – Wadim und Leo, und eine Schwester (Nina).

Nach dem Tod seiner Frau 1896 (Maxims Mutter starb mit 27 Jahren) verließ Adam Belarus und zog mit 4 Kindern in die Stadt Nishni Nowgorod um.

Mit 11 Jahren schrieb Maxim seine ersten Versen in belarussischer Sprache, die er aus Vaters Büchern selbstständig erlernte. Sein dichterisches Schaffen begann 1907, als der 16-Jährige in der Zeitung „Nascha Niwa“ (Unsere Flur) seine erste Kurzerzählung „Musik“ publizieren ließ. Darin wollte er dem Leser sagen, was er von der modernen Kunst hielt. 1908 erschienen in derselben Zeitung seine ersten Gedichte „Der Frühling kommt“ und „Über dem Grab“.

Im Juni 1908 zog die Familie Bogdanowitch nach Jaroslawl um, wo Maxims Vater eine neue Arbeitsstelle erhalten hatte. Im Frühling 1908 erkrankte der Junge an Tuberkulose, worauf sein Vater ihn zu einer Kuraufenthalt nach Krim brachte. Neuer Wohnort und neue Bekanntschaften haben die romantische Lyrik des belarussischen Dichters weitgehend geprägt. In den darauffolgenden Jahren erschienen regelmäßig seine Gedichte, Berichte, Notizen, Kritiken, Feuilletons.

Im Jahr 1913 erscheint sein zu Lebzeiten veröffentlichter Gedichtband „Wjanok“ (der Kranz). 1914 wird Maxim Bogdanowitsch Vollmitglied der „Allrussischen Gesellschaft der Literaturschaffenden und Herausgeber von Periodika“. Jedoch – schwer erkrankt – muss er sein Schaffen abbrechen.

Nach Abschluss des Rechtslyzeums 1916 kehrte Maxim Bogdanowitsch endgültig nach Minsk zurück und begann seine Arbeit im Ernährungskomitee. Er widmete sich voll der Arbeit, abends dichtete er.

Maxim hatte viele Pläne für die Zukunft, die aber leider nicht in Erfüllung gehen konnten. Eine weitere Kur auf der Krim konnte seinen Tod nicht aufhalten. Der Dichter starb am 25. Mai 1917 im Alter von 25 Jahren. Er wurde auf dem städtischen Friedhof in Jalta beigesetzt.

Als Dichter erlangte Maxim Bogdanowitsch Berühmtheit. Seine zahlreichen Werke, die zur geistigen Schatzkammer des belarussischen Volkes gehören, wurden in Musik gesetzt. Manche davon sind bereits Volkslieder geworden - „Sorka Wenera“ (Stern Venus) und „Sluzker Weberinnen“.

Zum 100-jährigen Jubiläum des belarussischen Klassikers Maxim Bogdanowitch hat UNESCO im Jahr 1991 seinen Namen auf die Liste der berühmten Hundertjährigen gesetzt.

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