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16 Dezember 2019, 17:10

Nationalarchiv präsentiert multimediales Projekt über Kameramänner an der Front

MINSK, 16. Dezember (BelTA) – Im Nationalarchiv von Belarus wurde zum 95. Jahrestag der belarussischen Filmkunst das Multimediaprojekt „Filmkamera war ihre Waffe“ präsentiert, berichtet BelTA.

„Am 17. Dezember feiert das Filmstudio „Belarusfilm“ sein 95. Jubiläum. Natürlich konnten wir uns von diesem Datum nicht fernhalten. In unseren Beständen werden einzigartige Dokumente über die Geschichte der belarussischen Filmkunst und des Filmstudios aufbewahrt. Außerdem wird unser Archiv auch heute durch aktuelles Materials von „Belarusfilm“ ergänzt. Wir widmen dieses Projekt zwei großen Ereignissen – dem 75. Jahrestag der Befreiung von Belarus von der deutschen Wehrmacht und dem 75. Jahrestag des Sieges, den wir im nächsten Jahr feiern werden“, sagte der Direktor des Nationalarchivs von Belarus Andrej Demjanjuk.

Der Name des Projekts „Filmkamera war ihre Waffe“ spricht für sich. „Wir haben versucht, über die Aktivitäten der belarussischen Kameramänner an der Front zu berichten. Ihnen verdanken wir die einzigartigen Bilder der Wochenschau. Sie erzählten uns über die Partisanenbewegung, Heldentum und Tragödie, über die NS-Verbrechen im besetzten Belarus, über die heldenhafte Arbeit belarussischer Menschen“, sagte der Direktor.

308 Kameramänner kämpften im Zweiten Weltkrieg an der Front und in Partisanenverbänden. Joseph Wejnerowitsch dokumentierte mit seiner Kamera die kämpfenden Partisanen von Brjansk und Minsk, Soldaten und Offiziere der Brjansker Front. Kamerafrauen des Zentralen Studios der Wochenschau Ottilia Rejsman und Maria Suchowa haben mit ihren Kameras für immer festgehalten, wie hart die Partisanen der Brigade „Volksrächer“ gegen die deutschen Besatzern im Minsker Gebiet kämpften.

Meister des Dokumentarfilms Michail Berow, Joseph Wejnerowitsch, Maria Suchowa, Wladimir Zesljuk haben in ihrer Chronik erzählt, dass das Land sich nicht ergeben hat, dass es kämpft und den Sieg herbeiführen wird. In den Jahren 1942-1944 produzierte eine Gruppe belarussischer Filmregisseure im Zentralen Filmstudio für Dokumentarfilme der UdSSR die Wochenschau „Sowjetskaha Belorussija“, die über den Kampf des belarussischen Volkes im besetzten Land und über seine Arbeit im Hinterland berichtete. Der Dokumentarfilm in Spielfilmlänge „Befreiung des Sowjetischen Belorusslands“ (1944) von Wladimir Korsh-Sablin und Nikolai Sadkowitsch zeigte ein Belarus, das Widerstand leistete und den Sieg errang.

Die Ausstellung des Multimediaprojekts umfasst mehr als 30 einzigartige Archivdokumente aus den Beständen des Nationalarchivs von Belarus. Darunter sind der Beschluss des Rates der Volkskommissare der BSSR über die Arbeit der belarussischen Wochenschau, Listen des Personals der Partisanenbrigaden, zu denen auch Kameraleute zählten, Auszeichnungsurkunden von Michail Berow, der Todesakt von Maria Suchowa, der Befehl zur Auszeichnung von Joseph Wejnerowitsch.

Die audiovisuellen Dokumente aus dem Belarussischen Staatsarchiv für Film- und Fotodokumente haben eine große historische Bedeutung und künstlerische und expressive Kraft. Sie spiegeln die wichtigsten Etappen der Tätigkeit der Kameraleute an der Front und in den Partisanenzonen wider. Ihre Authentizität erhöht nicht nur ihren Informationswert, sondern stärkt auch den kognitiven Beginn des gesamten Archivguts über die Geschichte des Großen Vaterländischen Krieges.

„Die Bestände unseres Archivs beherbergen mehr als 10.000 m Film und mehr als 7.500 Fotos über die Geschichte des Großen Vaterländischen Krieges“, sagte Mitarbeiterin des Archivs Tatjana Rachmanjko. „Für dieses Projekt nahmen wir die Bilder, die unsere Kameraleute an der Front für die Wochenschau gedreht haben. Wir möchten, dass dieses Thema öfter angesprochen wird, denn das sind die Menschen, die ihr Leben riskiert haben, die in der Roten Armee gekämpft haben, aber sie hatten nicht nur ein Maschinengewehr in der Hand, sondern vor allem eine Kamera“, sagte sie.

Die Mitarbeiterin fügte hinzu, dass die Bestände des Belarussischen Staatsarchivs für Film- und Fotodokumente 35 Filmdokumente mit dem „OZ“-Stempel (dt. „besonders wertvoll“) enthalten. „Das sind Chroniken, nicht vertont und nicht montiert. Im Jahr 1962 gab uns das Russische Staatsarchiv für Film- und Fotodokumente aus Krasnogorsk (Moskau) die Möglichkeit, diese Materialien als Original aufzubewahren. Das sind Filmdokumente im 35-mm-Film-Format (Nitrofilm). Heute digitalisieren wir diese Originalbilder. Das ist ein komplizierter Prozess, aber es ist unsere Zukunft. Solche Materialien sind gefragt, weil es um den Krieg aus primären Quellen geht. Wir möchten, dass man sie sieht, studiert und dass man die Wahrheit über den Krieg erfährt, so wie er in der Realität war“, sagte sie.

Das Ausstellungsprojekt wurde vom Nationalarchiv von Belarus, dem Belarussischen Staatsarchiv für Film-, Foto- und Fotodokumente, dem Museum für die Geschichte des Belarussischen Films und dem Belarussischen Filmstudio „Belarusfilm“ gefördert.

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