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20 Januar 2017, 16:13

Private Investoren werden Bau des zweiten belarussischen Satellien finanzieren

MINSK, 20. Januar (BelTA) – Für den Bau des zweiten belarussischen Weltraumapparates zur Fernsondierung der Erde (BKA-2) wird Belarus um Privatinvestoren werben. Das erzählte Chefkonstrukteur der Belarussischen Anlage und Direktor des staatlichen Betriebs „Geoinformationssysteme“ der Nationalen Akademie der Wissenschaften, Sergej Solotoi, vor Journalisten.

Entwicklung und Bau der zweiten Anlage sei ein Projekt, das im Rahmen der Öffentlich-Privaten-Partnerschaft umgesetzt werde, erzählte Solotoi. „Die gesamte irdische Infrastruktur wird aus öffentlichen Mitteln modernisiert, den Bau des Apparats werden Privatinvestoren finanzieren“, sagte er und fügte hinzu, der erste Weltraumapparat wurde zu 100 Prozent aus staatlichen Mitteln finanziert.

„Auch die russische Weltraumagentur Roskosmos hat Interesse an Daten, die unser Weltraumapparat übermitteln wird. Wir werden solche Weltraumdaten Russland zur Verfügung stellen, als Gegenschritt erlaubt es uns den Start des Erdbeobachtungssatelliten vom russischen Startgelände“, erzählte der Experte.

Effektive Aufgabenbewältigung im Bereich Weltraumdatenübermittlung sei nur dann möglich, wenn sich Satelliten verschiedener Staaten zu Gruppen bilden. „Unser Weltraumapparat funktioniert in Kooperation mit dem russischen Erdbeobachtungssatelliten Kanopus. Wir tauschen bis zu 15 Prozent aller Informationsressourcen auf der gleichberechtigten Grundlage aus“, sagte er.

In Bezug auf die Schaffung von Orbital-Satelliten-Systemen in der GUS erwiderte Solotoi, diese Frage werde im Moment diskutiert. „Dabei werden zwei Optionen in Betracht gezogen. Solche Systeme können zum einen so errichtet werden, wenn jeder Staat, der sich dieser Gruppierung anschließen möchte, seinen eigenen Erdbeobachtungsapparat zur Verfügung stellt. So beraten aktuell BRICS-Staaten über die Schaffung einer ähnlichen Satellitengruppierung. Russland hat die Aufnahme seines Kanopus-Apparates angekündigt. Belarus erwägt ebenfalls einen Anschluss. Zum anderen können alle GUS-Staaten gemeinsam einen Satelliten bauen, was zu einem großen Problem führen kann: Eigentumsrecht. Das russische Finanzministerium stimmt keinem Unionsprojekt zu, wo es sich um den Gemeinschaftsbesitz handelt.“

Der erste belarussische Weltraumapparat zur Fernsondierung der Erde wurde am 22. Juli 2012 vom Startgelände Baikonur in Kasachstan erfolgreich auf den geostationären Orbit gebracht. Die Anlage ist ein Cluster und besteht aus 5 Einheiten. Der zweite Apparat wird ebenfalls von der russischen VNIIEM Corporation AG und dem belarussischen Betrieb Peleng gebaut. Die zweite Anlage wird Aufnahmen mit einer Auflösung von 1:10 000 machen. Der Start des zweiten Satelliten ist für das Ende 2019 geplant.

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