Projekte
Staatsorgane
flag Freitag, 19 April 2024
Alle Nachrichten
Alle Nachrichten
Gesellschaft
06 September 2016, 15:35

Prospekt der Unabhängigkeit in Minsk bewirbt sich um UNESCO-Welterbe-Titel

MINSK, 6. September (BelTA) – Prospekt der Unabhängigkeit in Minsk bewirbt sich im Zuge einer transnationalen Seriennominierung um den Welterbe-Titel der UNESCO, erzählte Ressortleiterin Kulturerbe am Institut für Kulturwissenschaften, Alla Staschkewitsch, im Gespräch mit BelTA.

„Die zentrale Verkehrsader der belarussischen Hauptstadt ist genauso wie die Hauptstraßen von Moskau, Kiew, Charkow, Berlin, Warschau für den Welterbe-Titel der UNESCO nominiert. Die Nominierung erfolgt in der Gesamtkategorie „Sozialistische Architektur der Nachkriegszeit im Mittel- und Osteuropa“. Es handelt sich um die Bauten im Stil des Stalin-Empire, den typischen Architekturstil des Sozialistischen Klassizismus“, sagte die Expertin.

Am 15.-18. September kommen Experten aus Russland, der Ukraine, Polen, Tschechien, Deutschland und Belarus zu einem thematischen Sonderseminar in Minsk zusammen – das sind Architekten und Architekturwissenschaftler, die sich auf die Einzelheiten der Nominierung festlegen müssen. Sie erarbeiten Kriterien der Nominierung und bestimmen attraktive Zonen der Hauptverkehrsstraßen der genannten Städte. Außerdem legen sie sich auf einen Kooperationsplan fest. Es gibt bereits Ideen, welche Straßen in jeweiligen Städten in die engste Wahl kommen: Karl-Marx-Allee (ehem. Ost-Berlin), Prospekt der Unabhängigkeit (Minsk), Chreschtschatyk (Kiew), Moskauer Prospekt (Charkow), Ulica Marszałkowska (Warschau). Ein Expertengremium soll die Vorbereitungen koordinieren.

Im Verlauf mehrerer Beratungen sollen alle Unterlagen Ende 2017 – Anfang 2018 dem Welterbekomitee vorgelegt werden.

Das Welterbekomitee stelle heutzutage viel härtere Anforderungen an potentielle Bewerber, erzählte Alla Staschkewitsch. „Wer sich heute um einen Welterbe-Titel bewirbt, muss für eine Nominierung nicht nur Unterlagen, Photos, Videomaterial und Karten präsentieren, sondern auch einen detaillierten Plan zur Erhaltung und Verwaltung des Erbes. Deshalb ist die Vorbereitung der Nominierung ein gesamtstaatlicher Auftrag. Hier sind nicht nur Experten gefordert. Wir erwarten eine aktive Teilnahme seitens des Kulturministeriums, des Komitee für Architektur und Städtebau, möglicherweise des parlamentarischen Ausschusses für Bildung, Kultur und Wissenschaften.“

„Teilnahme an dieser Nominierung verpflichtet uns dazu, das visuelle Bild des Hauptprospekts und seine Bebauung zu bewahren. Wer einen direkten Bezug zur Nominierung haben wird, wird später daran beteiligt sein, das Architekturerbe zu erhalten, zu pflegen und zu verwalten.“

Zeitgenössische Architektur und moderne Architektur des 20. Jahrhunderts ist selten für das Welterbe nominiert worden. Auf der Welterbeliste stehen einzelne Objekte. Das Welterbekomitee hat auf seiner jüngsten Konferenz in Istanbul beschlossen, transnationale Seriennominierungen für bestimmte Erbe-Objekte auf den Weg zu bringen.

Abonnieren Sie uns auf
Twitter
Letzte Nachrichten aus Belarus