
MINSK, 1. Februar (BelTA) – Belarus baut seine Präsenz auf dem afrikanischen Kontinent systematisch und zielgerichtet aus. Das erklärte Leiter der Abteilung Afrika und Naher Osten im Außenministerium Juri Nikolaitschik in einem Interview mit BelTA.
„Wenn wir unsere Präsenz in Afrika bewerten, dann können wir behaupten, dass sie systematisch und zielgerichtet ausgebaut wird. Der erste Schritt war die Eröffnung der belarussischen Botschaften in Ägypten und in SAR. Heute haben wir fünf Auslandsbüros in Afrika (Ägypten, Südafrika, Nigeria, Kenia und Simbabwe)“, sagte der Diplomat. In Simbabwe hat Belarus seine Botschaft im Jahr 2022 eröffnet. „Unser Land wird dort durch den Berater für Wirtschafts- und Handelsfragen vertreten. Die Ernennung eines Botschafters, so Juri Nikolaitschik, wird nach dem Besuch von Präsident Alexander Lukaschenko in diesem Land erwartet.“
Der Vertreter des Außenministeriums betonte, dass die belarussischen Botschaften in Afrika in erster Linie den Forderungen des Staatschefs folgen, auf Wirtschaftsdiplomatie zu setzen und den Handel und wirtschaftliche Beziehungen zu fördern. „Da wir unsere Präsenz ausbauen, sehen wir in bestimmten Ländern des Kontinents die Möglichkeiten für mehr Zusammenarbeit“, sagte Juri Nikolaitschik. Er betonte, dass die Präsenz der belarussischen Außenstellen in den Schlüsselregionen des afrikanischen Kontinents und die Botschafter, die u.a. in den Nachbarländern akkreditiert sind, es ermöglichen, die Kontakte deutlich zu verstärken.
Belarus und die afrikanischen Länder hätten noch viel Potential, um den Handelsumsatz zu steigern, der noch weit von den Spitzenwerten entfernt sei. „Im Jahr 2021 betrug der Handel mit dem afrikanischen Kontinent eine halbe Milliarde Dollar, dabei entfielen $480 Millionen auf unsere Exporte nach Afrika“, erklärte er.
Unser Land exportiert vor allem Maschinenbauerzeugnisse, landwirtschaftliche Geräte und Bergbaumaschinen. Auch für die Produkte des Eisenhüttenwerks besteht eine große Nachfrage. „Wir haben alle Perspektiven für eine verstärkte Zusammenarbeit, nicht nur im Bereich der Exporte, sondern auch in der industriellen Zusammenarbeit. Wir arbeiten daran, Montagehallen für unsere Landmaschinen in Ägypten und Südafrika einzurichten“, sagte Juri Nikolaitschik. Er präzisierte dabei, es handele sich um die Projekte des Minsker Automobilwerks und des Minsker Traktorenwerks – die in Afrika zusammengebauten Maschinen werden unter der lokalen Marke auf den Markt gebracht.
„Wir sehen mit viel Optimismus auf die Zusammenarbeit mit Afrika. Projekte, die wir dort bereits begonnen haben, werden wir weiter umsetzen. Wir beabsichtigen, die Zusammenarbeit mit Simbabwe zu intensivieren, und erwarten, dass die während des Besuchs des Staatschefs in Harare getroffenen Vereinbarungen es uns ermöglichen, sowohl den Umsatz zu steigern als auch neue, vielversprechende Nischen für die gemeinsame Arbeit zu finden“, sagte er.