MINSK, 16. Januar (BelTA) – Belarus bewahrt ein hohes Interesse am Beitritt zur Welthandelsorganisation (WTO) und will entsprechende Verhandlungen mit Handelspartnern in absehbarer Zeit fortsetzen. Das erklärte der erste Vizeaußenminister von Belarus, Andrej Jewdotschenko, vor Journalisten auf die Frage der Nachrichtenagentur BelTA.
„Das Interesse von Belarus ist groß, weil die WTO alle wichtigen Handelspartner von Belarus vereinigt. Gemäß dem Auftrag des Staatschefs, der 2016 erteilt wurde, kurbelten wir in den letzten zwei Jahren den Verhandlungsprozess wesentlich an. Wir schlossen die Verhandlungen mit rund 20 Handelspartnern ab. Es blieben 5 bis 6 Länder. Das sind aber die kompliziertesten Partner. Wir planten in Genf im Februar die ordentliche Verhandlungsrunde, die Sitzung der Arbeitsgruppe über den WTO-Beitritt von Belarus“, sagte der erste Vizeaußenminister.
Ihm zufolge sei auch die ordentliche Fassung des zusammenfassenden Berichtes der Arbeitsgruppe vorbereitet worden. „Das ist ein Abschlussdokument, wo alle Verpflichtungen von Belarus beim WTO-Beitritt verankert werden. Im Februar wollen wir die Sitzung unserer Arbeitsgruppe, wo in der Regel ein wesentlicher Teil der Vertreter der WTO-Mitgliedstaaten anwesend ist, sowie eine Serie der bilateralen Verhandlungen, vor allem mit der Europäischen Union und jenen Ländern durchführen, mit denen die bilateralen Protokolle unterzeichnungsreif sind“, erläuterte Andrej Jewdotschenko.
Er bemerkte, derzeit werde die WTO reformiert. Es gebe eine Meinung, dass diese Organisation unnötig oder ineffektiv sei. „Ich kann nicht sagen, dass es so ist. Derzeit werden im Rahmen der WTO Optimierung, Reorganisierung, Beseitigung unnötiger Funktionen und Stärkung der Aufsichtsfunktionen über die Erfüllung der Verpflichtungen durch die Mitgliedstaaten durchgeführt“, erzählte der Diplomat.
Andrej Jewdotschenko zeigte sich überzeugt, dass die Gerüchte über den Untergang der WTO stark übertrieben sind. „Wenn diese Organisation wirklich modernisiert wird, um den heutigen wirtschaftlichen Trends gerecht zu werden, wird ihre Autorität und Rolle im Welthandel nur noch zunehmen. Daher sollte Belarus dabei sein, um an der Diskussion über internationale Handelsfragen teilzunehmen. Wir haben unsere eigenen wirtschaftlichen Interessen, und wir möchten sie auf der internationalen Bühne, insbesondere in der WTO, würdig fördern“, resümierte der erste Vizeaußenminister von Belarus.
