MOSKAU, 2. September (BelTA) – Belarussische Unternehmen sind bereit, sich aktiv an der Kooperation mit tatarischen Unternehmen zu beteiligen, bei der Umsetzung von Importsubstitution mitzumachen und an gemeinsamen Projekten in den Bereichen Maschinenbau, Petrochemie, Landwirtschaft, Bauwesen und Straßenverkehr teilzunehmen. Das erklärte der Botschafter von Belarus in Russland Wladimir Semaschko beim Treffen mit dem Präsidenten von Tatarstan Rustam Minnichanow in Kasan, wie die belarussische Botschaft gegenüber BelTA mitteilte.
Wladimir Semaschko dankte Rustam Minnichanow für seine besondere Aufmerksamkeit in der Zusammenarbeit zwischen Tatarstan und Belarus. Nach Angaben der Botschaft werden in der russischen Region Tatarstan MTZ-Traktoren und Aufzüge der „Mogiljowliftmasch“ gebaut. Vier belarussische Unternehmen sind in dieser russischen Region präsent. Einen breiten Handelsnetz haben in Tatarstan belarussische Unternehme Gomselmash, MTZ, Mogiljowliftmasch, MAZ, Amkodor und das Borisower Werk für E-Anlagen. Der Warenumsatz betrug Ende 2018 fast 1,3 Milliarden US-Dollar (ein Plus von 7,6%). Gemessen an diesem Indikator liegt Tatarstan unter allen 85 russischen Regionen auf Platz 6.
Gleichzeitig stellte der Botschafter fest, dass sich die Dynamik des Handelsumsatzes im Januar-Juni 2019 verringert hat. Belarus und Tatarstan haben aber das Potenzial, ein Handelsniveau von mehr als 2 Milliarden Dollar pro Jahr zu erreichen. Er sieht die Zusammenarbeit im industriellen Bereich als eine Schlüsselrichtung, mit Schwerpunkt Petrochemie. In dieser Branche decken die Unternehmen mehr als 70% des gegenseitigen Handelsumsatzes. Die Zusammenarbeit im Maschinenbau entwickelt sich erfolgreich. Die Landwirtschaft in Tatarstan ist zu fast 70% mit MTZ-Traktoren ausgestattet. Mehr als 60% der Futtererntemaschinen und 40% der Getreideerntemaschinen sind belarussischer Herkunft (Gomselmasch). Der Fuhrpark von Kasan besteht zu mehr als 50% aus MAZ-Bussen und Belkommunmash-Straßenbahnen.
Wladimir Semaschko schlug dem russischen Ministerium für Industrie und Handel vor, die Lieferung belarussischer Landmaschinen mit Gas- und Gas/Diesel-Antrieb aus dem Bundeshaushalt zu subventionieren. Er sprach auch über die Möglichkeit, eine gemeinsame Produktionsstätte für die Produktion von kleinen Kommunalfahrzeugen auf Basis von MAZ-Chassis für die Bedürfnisse des Wohn- und Versorgungssektors von Tatarstan zu schaffen. Der Botschafter wies darauf hin, dass die belarussische Seite die Möglichkeit hat, das Angebot an Landmaschinen, die für die lokalen Landwirte notwendig sind, zu erhöhen, insbesondere an energiegesättigten Traktoren und Mähdreschern, und äußerte das Interesse und die Bereitschaft der belarussischen Hersteller, das Angebot an Aufzugsanlagen, einer breiten Palette von Bau- und Veredelungsmaterialien, einschließlich solcher, die nicht in Tatarstan hergestellt werden, zu erhöhen.
„Belarus ist einer unserer führenden ausländischen Partner“, sagte Rustam Minnichanow. „Die beiden Seiten haben eine Regierungsvereinbarung sowie einen entsprechenden Aktionsplan zu ihrer Umsetzung, eine Reihe von Protokollen und Vereinbarungen zwischen Ministerien, Handelskammern, Industrie und Wissenschaftsakademien unterzeichnet. Kasan und Minsk sind Partnerstädte. Im vergangenen Jahr veranstaltete Minsk die Kulturtage von Tatarstan. Im September 2020 wird Minsk in Kasan seine Kulturtage ausrichten.“
Der Leiter von Tatarstan sprach sich für den Ausbau der Zusammenarbeit in den Bereichen Maschinenbau, Hochtechnologie und anderen Bereichen aus. „Wir haben ein großes ungenutztes Interaktionspotenzial. Unsere gemeinsame Aufgabe ist es, russisch-belarussische Beziehungen weiterhin zu stärken“, sagte er.
Wladimir Semaschko und Rustam Minnichanow nahmen am Tatarstan Oil and Gas Chemical Forum teil und besuchten den Gemeinschaftsstand des Ölkonzerns Belneftechim. Der Botschafter besuchte auch das Personenverkehrsunternehmen Nr. 2, wo er sich mit dem Management der Automobilunternehmen traf und eine Arbeitssitzung über die Aktivitäten der OOO TPK MTZ-Tatarstan abhielt.
