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Wirtschaft
06 März 2023, 19:22

Eigenes Atomkraftwerk garantiert Belarus Energiesicherheit im Unionsstaat

MINSK, 6. März (BelTA) – Mit einem eigenen Atomkraftwerk wird Belarus seine Energiesicherheit im Unionsstaat stärken. Diese Meinung äußerte Vizevorsitzender des Ständigen Ausschusses der Repräsentantenkammer für Industrie, Brennstoff, Energie, Verkehr und Kommunikation, Wassili Panasjuk, vor Journalisten.

„Wenn Energiesysteme von Belarus und Russland synchron arbeiten, wird das Niveau der Energie- und Wirtschaftssicherheit im Unionsstaat deutlich steigen. Und die Bildung eines einheitlichen Strommarktes ist ein wichtiger Schritt zur Erreichung der wirtschaftlichen Souveränität der beiden Länder. Ein einheitlicher Markt wird die Stromverbraucher vor jeglichen äußeren Einflüssen schützen. Wenn wir mit Russland zusammenarbeiten, können wir uns immer gegenseitig den Rücken stärken“, sagte er.

Wassili Panasjuk erinnerte daran, dass Belarus in der Lage sein wird, über den gemeinsamen Energiemarkt Strom an Russland und die EAWU-Länder zu verkaufen. „Auf dem gemeinsamen Strommarkt wird es eine einheitliche Tarifpolitik für Energieprodukte geben. Das wiederum wird zu flexibleren Strompreisen für die Verbraucher führen“, fügte der Abgeordnete hinzu.

Das Belarussische Kernkraftwerk ist wirtschaftlich gesehen ein lukratives Projekt. Das Kraftwerk wird mehr als ein Viertel der im Land verbrauchten Gasmenge ersetzen, während die CO2-Emissionen nach der AKW-Inbetriebnahme um mehr als 7 Millionen Tonnen pro Jahr reduziert werden.

„Mit maximaler Auslastung wird das Kernkraftwerk eine Leistung von 2.400 MW erreichen. Die erzeugte Strommenge wird 18 Milliarden kWh übersteigen, was etwa 50 Prozent des inneren Strombedarfes decken wird. Wir diversifizieren andere Brennstoffarten, die bei der Stromerzeugung verbrannt werden. Und nicht zuletzt stehen auch die Umweltfragen im Vordergrund. Wenn das Kraftwerk seine volle Kapazität erreicht, werden die Treibhausgasemissionen erheblich reduziert werden. Am wichtigsten ist aber, dass wir immer weniger von Gasimporten abhängen werden. So sparen wir viel Geld“, fasste der Abgeordnete zusammen.

Im Mittelpunkt der heutigen Besprechung mit dem Präsidenten des Landes Alexander Lukaschenko standen die Kernenergiefragen, und zwar die für Oktober 2023 geplante Inbetriebnahme des zweiten AKW-Reaktorblocks am belarussischen KKW. Der erste Probebetrieb ist für April geplant. Der erste Block hat seit seiner Inbetriebnahme bereits mehr als 12,5 Mrd. kWh erzeugt, wodurch mehr als 3 Mrd. Kubikmeter Gas ersetzt werden konnten und das Land mehr als 400 Mio. USD eingespart hat.

Das belarussische Kernkraftwerk mit zwei Reaktoren des Typs WWER-1200 und einer Gesamtleistung von 2400 MW wird nach dem russischen Projekt AES-2006 gebaut. Es ist ein Wasser-Wasser-Reaktor (WWER) der dritten Generation. Solche Reaktoren sind sicher und haben eine verbesserte technische und wirtschaftliche Leistung. Ihr Hauptmerkmal ist eine einzigartige Kombination aus aktiven und passiven Sicherheitssystemen. Das Reaktorgebäude ist von einer doppelten Schutzhülle umgeben. Im Falle eines Erdbebens, eines Wirbelsturms oder einer Überschwemmung wird der Reaktor nicht beschädigt.

Die WWER-Technologie ist bei weitem die am meisten nachgefragte und erprobte Technologie der Welt. In den letzten zehn Jahren wurden in China und Indien Kernkraftwerke mit dieser Technologie gebaut, und auch in Ägypten, der Türkei, Ungarn, Bangladesch und Usbekistan ist der Bau von Kernkraftwerken geplant.

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