
SOTSCHI, 09. Juni (BelTA) - Während der Plenarsitzung des Eurasischen Kongresses 2023 erklärte der belarussische Premierminister Roman Golowtschenko, dass die gemeinsamen Anstrengungen der EAWU-Länder ermöglicht hätten, die Nachhaltigkeit der nationalen Volkswirtschaften im aktuellen Umfeld zu erhöhen.
Betreffend die Interaktion zwischen den Ländern innerhalb der EAWU sagte Roman Golowtschenko: "Ich denke, jeder wird mir zustimmen, dass unsere gemeinsamen Entscheidungen zur Minimierung der Auswirkungen nicht nur des Sanktionsdrucks, sondern auch der allgemeinen starken Turbulenzen in der Weltwirtschaft es allen fünf Ländern ermöglicht haben, die Widerstandsfähigkeit ihrer Volkswirtschaften zu erhöhen. Inmitten der Sanktionen und des Protektionismus ist das BIP des Unionsstaates bis Ende 2022 nur um 1,6 % gesunken. Das ist doppelt weniger als die Experten vorhersagten. Gute Aussichten haben wir in der Industrie und Landwirtschaft. Die Arbeiten zur Sicherung der technologischen Souveränität in der EAWU wurden intensiviert.“
Der Regierungschef nimmt an, dass sich de facto eine neue Realität herausgebildet habe. Er wies auf die Notwendigkeit hin, die Bemühungen der EAWU auf mehrere Bereiche zu konzentrieren, unter denen die Ausweitung des gegenseitigen Handels zu nennen ist. "In der Tat ist es dank unserer Mitgliedschaft in der Union spürbar, was für Möglichkeiten unserem Land die EAWU-Mitgliedschaft anbietet. Bis Ende 2022 erreichte der Handel innerhalb der Union 80 Milliarden US-Dollar, das sind 10 % mehr als im Jahr 2021", sagte er. Roman Golowtschenko wies auch auf die Bedeutung von Transport und Logistik hin. "Ein Schlüsselelement des eurasischen Verkehrsrahmens ist der internationale Nord-Süd-Verkehrskorridor, der sich an die meisten eurasischen Verkehrskorridoren anschließt. Die Bedeutung, die die Russische Föderation diesem Korridor und all den Ländern beimisst, die an dieser Logistikkette beteiligt sind, ist uns klar. Wir unterstützen diese Bemühungen voll und ganz und sind der Auffassung, dass die Entwicklung einer nach Süden und Südosten ausgerichteten Verkehrs- und Logistikinfrastruktur, die die bestehenden Eisenbahnen und Autobahnen miteinander vernetzt, ein grundlegender Bereich unserer gemeinsamen Arbeit auf diesem Gebiet ist. Wir wollen damit nicht sagen, dass der West-Ost-Korridor in Vergessenheit gerät. Ganz und gar nicht, aber wir müssen diese Korridore ausbalancieren und sie für alle Länder der Union zugänglich und nutzbar machen", fügte der Premierminister hinzu.
Der belarussische Regierungschef sprach auch die industrielle Zusammenarbeit an. "Vor ein paar Wochen haben die Staats- und Regierungschefs grünes Licht für die Schaffung eines Mechanismus zur finanziellen Unterstützung der industriellen Zusammenarbeit aus dem Haushalt gegeben. Das ist wichtig, aber nur ein Schritt. Diese Entscheidung ist ein Meilenstein, aber sie wird nicht von selbst funktionieren, wenn Sie und ich nicht viel tun, um sicherzustellen, dass solche Projekte erstens zustande kommen und zweitens ihren logischen Abschluss finden. Ich schlage vor, dass während der Testphase des neuen finanziellen Unterstützungsmechanismus, für die wir fünf Jahre einräumen, jedes EAWU-Land sein eigenes Projekt umzusetzen könnte", fügte er hinzu.
Roman Golowtschenko ist der Meinung, dass die Ausstellung „Eurasia ist unsere Heimat" demonstriert, was die EAWU-Länder mit vereinten Kräften erreichen können. "Diese Ausstellung zeigt Muster von Maschinen und nicht nur von Maschinen - von einem leistungsstarken Mähdrescher bis zu einem Basketball -, die in kurzer Zeit, buchstäblich innerhalb von 1 bis 2 Jahren, hergestellt werden. Und das ist vor allem der technologischen Partnerschaft zwischen Belarus und Russland zu verdanken. Aber stellen Sie sich vor, wenn wir alle unsere Kräfte bündeln würden, wenn wir die Anstrengungen unserer Entwickler, Hersteller, Wissenschaftler und Ingenieure bündeln würden, was für einen Beitrag zum Mehrwert unserer gemeinsamen eurasischen Sache wir leisten könnten. Deshalb fordere ich unsere Partner in der Union noch einmal auf, sich engagierter an der Entwicklung solcher Projekte zu beteiligen", sagte der belarussische Regierungschef.
Roman Golowtschenko wies auch auf die Bedeutung der Ernährungssicherheit hin. "Ich glaube, dass die Selbstversorgung der EAWU-Staaten mit kritischen Arten von Lebensmitteln aus Rohstoffen der wichtigste Faktor ist. Und wir haben eine einmalige Chance, die Lebensmittelexporte zu steigern, was natürlich wieder auf Logistikkorridore zurückführt", betonte er.
"Jeder Tag stellt uns vor neue Herausforderungen, die nicht-triviale Lösungen erfordern. Solche aktuellen und gegenseitig vorteilhaften Lösungen innerhalb der Union zu finden, ist unsere interne Herausforderung, die wir nur durch die Konsolidierung gemeinsamer Anstrengungen bewältigen können. Unserer Stärke liegt die Einheit der Ziele und des Entwicklungskurses zugrunde", fasste Roman Golowtschenko zusammen.