MINSK, 22. Juli (BelTA) - Die Inflation in Belarus verlangsamt sich, es gibt keine Gründe für einen Anstieg, sagte heute vor Journalisten der belarussische Premierminister Roman Golowtschenko.
"Das ist wirklich so, dass sich die Inflation verlangsamt. Insbesondere betrifft das die Lebensmittel. Wir verfolgen das Geschehen sehr genau und es wird täglich analysiert. Bislang gibt es unseren Einschätzungen nach keine Gründe für einen weitere Anstieg der Inflation in Belarus. Wir sind nicht von der Weltwirtschaft isoliert, und alle Kosten, die durch den aktuellen Vorgang verursacht werden, wirken auch auf die Preise in unserem Land", sagte Roman Golowtschenko.
Ihm zufolge liegt die Inflation in der Türkei derzeit bei 80 %. "Wir importieren die größte Menge an unserer Früchte und Gemüse aus diesem Land. Dementsprechend wird das auf den Preis der Waren übertragen", fügte der Premierminister hinzu.
"Die Transportkosten für die Europäische Union sind um das Fünf- bis Sechsfache gestiegen. Während früher ein Lkw zu einem deutschen oder niederländischen Hafen, von dem wir Waren abholen, 1-1.500 € kostete, sind es jetzt bis zu 10.000 €. Natürlich wird ein Teil dieser Kosten auf den Warenpreis umgelegt", betonte Roman Golowtschenko.
Die Regierung ergreife die härtesten Maßnahmen zur Preiskontrolle. Gäbe es keine solchen Maßnahmen, wäre die Situation mit der Inflation anders. "Wir überwachen streng die Preise für alle gesellschaftlich wichtigen Güter. Die Liste der Non-Food-Produkte ist erweitert, was vorher nicht der Fall war", sagte der Premierminister.
Die Regierung hat vor kurzem zusammen mit dem Staatlichen Kontrollkomitee ein Preisstabilisierungsprogramm beschlossen. "Einige Aktivitäten aus diesem Programm werden bereits umgesetzt. Wir gehen davon aus, dass wir dadurch den Preisanstieg weiter kontrollieren können", so Roman Golowtschenko.
"Die Inflation bricht weltweit Rekorde. Im benachbarten Litauen liegt sie bei über 20 %, in Polen bei 14-15 %. Historische Höchststände gibt es in der Eurozone und in den USA. All das beeinflußt das Preiswachstum und die Inflation in Belarus. Aber wir halten die Preise mit allen möglichen und verfügbaren Mitteln niedrig. Außerdem sollte man sich darüber im Klaren sein, dass auch die Kosten der Unternehmen steigen, und wenn wir die Preise überhaupt einfrieren, wird dies dazu führen, dass die Hersteller fonds perdu arbeiten würden. Ich bin der Auffassung, dass die Maßnahmen, die die Regierung zusammen mit der Nationalbank und anderen Einrichtungen ergriffen hat, jetzt ausreichend sind", betonte Roman Golowtschenko.
