
OSTROWEZ, 19. Mai (BelTA) – Russland wird womöglich elektrische Energie aus Belarus importieren. Das sagte Russlands Botschafter in Belarus Boris Gryslow heute vor Journalisten.
„Wir haben gemeinsame Programme für Gas, Öl und Strom, die im Rahmen der branchenübergreifenden Programme des Unionsstaates beschlossen wurden. Da wir ein gemeinsames Strommarktprogramm haben, ist es natürlich möglich, dass Russland die in Belarus erzeugte Energie importieren und nutzen“, sagte Boris Gryslow.
Heute wurde die Leistung des zweiten Reaktorblocks am Belarussischen Kernkraftwerk auf 50 Prozent erhöht. Aus diesem Anlass fand im Kraftwerk eine Veranstaltung statt, an der der belarussische Premierminister Roman Golowtschenko und der Generaldirektor der staatlichen Rosatom-Korporation Alexej Lichatschow teilnahmen.
Mit der Inbetriebnahme des zweiten Reaktors wird das Kernkraftwerk in Ostrowez jährlich bis zu 18,5 Mrd. kWh Strom erzeugen. Damit wird der Innenbedarf des Landes an Strom zu 40 Prozent gedeckt. Auf diese Weise werden etwa 4,5 Milliarden Kubikmeter Erdgas pro Jahr ersetzt. Boris Gryslow hält die Schaffung neuer energieintensiver Unternehmen in Belarus für möglich.
„Der Bau des Belarussischen Atomkraftwerks ist ein Beweis dafür, dass sich der Unionsstaat auf die Entwicklung der friedlichen Atomenergie zubewegt“, sagte der Botschafter.
Das belarussische Kernkraftwerk mit zwei WWER-1200-Reaktoren und einer Gesamtleistung von 2400 MW wurde nach dem russischen Projekt gebaut. Es handelt sich um AKWs der dritten Generation. Sie weisen eine verbesserte technische und wirtschaftliche Leistung auf. Ihr Hauptmerkmal ist eine einzigartige Kombination aus aktiven und passiven Sicherheitssystemen.