MINSK, 18. September (BelTA) – Das derzeitige Niveau des Handelsumsatzes zwischen Belarus und Indien ist ziemlich überzeugend, spiegelt aber immer noch nicht das vorhandene Potenzial für die bilaterale Zusammenarbeit wider. Diese Meinung äußerte der Vorsitzende der Belarussischen Industrie- und Handelskammer, Wladimir Ulachowitsch, beim indisch-belarussischen Geschäfts- und Technologieforum, das heute in Minsk im Rahmen des Belarussischen Industrie- und Investitionsforums stattfindet, wie ein BelTA-Korrespondent bekanntgab.
„Indien ist ein strategischer Partner von Belarus. Wir verfügen über vieljährige positive Kooperationserfahrungen. Unser Handelsumsatz sieht vor dem Hintergrund anderer Länder ziemlich überzeugend aus, Belarus hat ein gutes Exportportfolio, aber es spiegelt natürlich das Potenzial unserer Zusammenarbeit nicht wider. Bei uns arbeiten alle Instrumente zu ihrer Entwicklung (zwischenstaatliche Kommission, Arbeitsgruppen für Industrie, Pharmazeutik, Wissenschaft, unser Geschäftsrat). Man muss dieses Potenzial in konkreten Projekten umsetzen“, meint der Leiter der BelIHK.
Laut Wladimir Ulachowitsch habe Belarus eine gute Zukunft im Maschinenbau: Belarussisches Automobilwerk BelAZ hat innerhalb eines Jahres eine Reihe großer Ausschreibungen gewonnen, das Gesamtvolumen der Lieferungen an seine indischen Partner wird sich auf fast 200 Muldenkipper belaufen, Kommunalmaschienenbetrieb „Belkommunmash“ unterzeichnete den Liefervertrag über Elektrobusse in Höhe von 60 Mio. Es gibt auch sehr interessante Erfahrungen in der Zusammenarbeit zwischen den Ländern im Bereich Pharmazeutik. „All dies ist ein gutes Beispiel für die Entwicklung der Zusammenarbeit für unsere Geschäftsleute, Unternehmen mit verschiedenen Eigentumsformen“, so Wladimir Ulachowitsch.
Der Leiter der indischen Businessdelegation, Direktor von Bajaj Industries Pankaj Bajaj präzisierte, das Handelsvolumen zwischen den beiden Ländern habe $473 Mio. im Jahr 2018 ausgemacht. Belarus liefere nach Indien Kalidünger, Fahrzeuge, Kunststoff. „In Zukunft besteht eine Möglichkeit, dass das Abkommen zwischen Indien und der Eurasischen Wirtschaftsunion unterzeichnet wird. Dann werden wir diese Zahlen erhöhen“, bemerkte er.
Laut Pankaj Bajaj habe die Könföderation der indischen Industrie, die mit der indischen Regierung eng zusammenarbeitet und die Wirtschaftstätigkeit fördert, eine Reihe von Schlüsselbereichen für die Entwicklung von Beziehungen zwischen Belarus und Indien bestimmt. Dazu würden insbesondere Papierproduktion, Landwirtschaftsproduktion, Maschinenbau, erneuerbare Energien gehören. Es gebe Kooperationsmöglichkeiten in den Bereichen Informationstechnologien, Finanzwesen und Tourismus.
Das Belarussische Industrie- und Investitionsforum findet in Minsk am 17./20. September statt. Das ist eines der größten Ausstellungsprojekte der GUS, das einige internationale Fachmessen auf dem Gebiet der wissenschaftlich-technischen Entwicklung und moderner Technologien - „TechInnoProm“, „Profswarka“, „Chemie, Erdöl und Gas“, „Plastech“ vereinigt. Während der Veranstaltung finden auch belarussisch-japanisches und belarussisch-slowakisches Wirtschaftsforen, indisch-belarussisches Geschäftsforum und technologisches Forum statt. Auf dem Programm des Forums stehen internationale Symposien, Konferenzen, Rundtischsitzungen über moderne Technologien und Industrieanlagen, Entwicklungsaussichten der additiven Technologien, Einsatz von Verbundwerkstoffen in Erdölchemie. Organisiert wird auch eine Börse der Nebenverträge in Industrie, Messe für innovative Entwicklungen, Kooperationsbörse „Wissenschaft und Industrie – Strategie der innovativen Zusammenarbeit“, Seminare und Präsentationen.
Am Forum nehmen die Delegationen aus Deutschland, Ungarn, Indien, Kirgisien, der Republik Moldau, Polen, Portugal, der Slowakei, der Ukraine, Russland teil, um sich mit dem belarussischen Exportpotenzial von Belarus vertraut zu machen und die Zusammenarbeit auszubauen.
Die Veranstaltungen des Forums dauern bis zum 20. September an.
