
MOSKAU, 24. März (BelTA) - Supranationale Mechanismen zur Finanzierung von Kooperationsprojekten in der Eurasischen Wirtschaftsunion sollen ab 2024 funktionieren. Diese Ankündigung hat der Vorstandsvorsitzende der Eurasischen Wirtschaftskommission (EAWK) Michail Mjasnikowitsch bei seinem Treffen mit der Geschäftswelt der Region Nischni Nowgorod abgegeben, wie der EAWK-Pressedienst mitteilt.
"Um Kooperationsprojekte unserer Produzenten zu unterstützen, entwickelt die Wirtschaftskommission unter Beteiligung der Eurasischen Entwicklungsbank supranationale Finanzierungsmechanismen", sagte Michail Mjasnikowitsch. Er erläuterte, dass es sich bei einem neuen von der EAWK entwickelten Mechanismus um eine Subventionierung der Zinssätze für Darlehen und Kredite handelt, die von Finanzinstituten an Unternehmen im Rahmen von Kooperationsprojekten in der Industrie vergeben werden. "Die Präsidenten der Unionsstaaten haben auf einer Sitzung des Obersten Eurasischen Wirtschaftsrates im Dezember 2022 diese Initiative der Kommission unterstützt. Nach vorläufigen Berechnungen wird der eingerichtete Subventionsfonds jährlich Projekte im Wert von etwa 16-17 Milliarden Rubel finanzieren. Wir planen, 2024 mit der Finanzierung zu beginnen", erklärte Michail Mjasnikowitsch.
"Hier würden wir auf die aktive Beteiligung des Business, um einen möglichst komfortablen Mechanismus der Zusammenarbeit zu schaffen, rechnen", betonte der Vorstandsvorsitzende.
Solche Themen wie die Importsubstitution und technologische Souveränität, die zu den Hauptzielen der EAWU-Industriepolitik gehören, wurden gesondert angesprochen. Michail Mjasnikowitsch erklärte, dass im EAWU-Rahmen eine Kommission eingerichtet worden sei, die sich systematisch mit der Entwicklung von Kooperationsbeziehungen im Bereich der Importsubstitution von Produkten, deren Importe einen erheblichen Teil der Einfuhren der Union ausmachten, befasse. "Es wurde eine EAWU-Mappe der Industrialisierung erstellt und auf die Website der Union gestellt: Sie umfasst 158 Investitionsprojekte in 25 Branchen mit einem Gesamtwert von über 270 Milliarden US-Dollar", so Mjasnikowitsch.
Michail Mjasnikowitsch wies auch darauf hin, wie wichtig die Beseitigung von Hindernissen auf dem gemeinsamen EAWU-Markt ist, um die Zusammenarbeit im Bereich der Importsubstitution auszubauen. Zu diesem Zweck werden durch das EAWK systematisch die systemrelevanten Unternehmen iin den EAWU-Länder befragt, um Hindernisse im Bereich der industriellen Zusammenarbeit zu identifizieren und zu beseitigen.
Beim Treffen bekundete man auch, dass zwei EAWU-Länder wichtige Partner für das Gebiet Nischni Nowgorod seien und zwar Belarus, auf das fast 70 % des Außenhandelsumsatzes mit den EAWU-Ländern entfallen, und Kasachstan mit über 20 %. Der Anteil Armeniens und Kirgistans liegt bei etwa 3 %.