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23 März 2022, 12:16

Usbekistan könnte zu Springbrett für Lieferungen nach Asien in Witebsk Region werden

WITEBSK, 23. März (BelTA) – Die Vertreter von der Botschaft der Republik Usbekistan in Belarus erörterten mit Alexander Subbotin, Vorsitzender des Exekutivkomitees der Region Witebsk, bei einem Arbeitstreffen die Aussichten der interregionalen industriellen Zusammenarbeit.

Laut Rachmatulla Nasarow, Geschäftsträger ad interim Usbekistans in Belarus, habe sich die Zusammenarbeit zwischen den beiden Ländern in den letzten fünf Jahren sehr schnell entwickelt, und der Handelsumsatz fast versiebenfacht. Usbekistan verfügt über 14 administrativ-territoriale Einheiten, so sind auf regionaler Ebene enge Beziehungen schon aufgenommen. "Das Gebiet Witebsk pflegt partnerschaftliche Beziehungen mit den Gebieten Namangan und Choresm. Wir sehen, dass die Zusammenarbeit auf regionaler Ebene sehr wirksam ist. Die nördliche Region ist auch am Aufbau freundschaftlicher und partnerschaftlicher Beziehungen zum Gebiet Kaschkadarja, dem südlichsten Gebiet unseres Landes, interessiert. Ich denke, dass diese Pläne in naher Zukunft verwirklicht werden und die Region Witebsk einen weiteren Partner in Usbekistan findet", unterstreicht der Geschäftsträger ad interim.

Im Jahr 2021 belief sich der Außenhandelsumsatz des Gebiets Witebsk mit Usbekistan auf $12,6 Mio., davon $9,9 Mio. im Export und $2,7 Mio. im Import. Das asiatische Partnerland erwarb Arzneimittel (fast 50 % der Gesamteinfuhren), Rindfleisch (14,5 %), Trockenmilch, Trockenmilchmolke, Butter, Käse (4,1 %), Polyethylen (3,2 %) sowie Kunststoffprodukte, Glasfaser, Glasfaserkabel, MDF-Platten usw. Die Region Witebsk erhielt usbekisches Baumwollgarn und -gewebe (über 50 % aller Einfuhren), Obst, Gemüse und Trockenfrüchte.

"Unsere Volkswirtschaften konkurrieren nicht, sie ergänzen sich. Wir bauen Baumwolle an, die wir zu einem für uns und Belarus profitablen Preis liefern wollen. Derzeit laufen Verhandlungen zwischen Bellegprom und Uzbektekstilprom über die industrielle Zusammenarbeit und den Aufbau einer gemeinsamen usbekisch-belarussischen Produktion in unserem Land. Ein Joint Venture der Leder- und Schuhholding „Marko“ hat ebenfalls einen zuversichtlichen Start in unserem Land hingelegt. Generell ist Usbekistan mit seinen 35 Millionen Einwohnern bereits ein profitabler Markt für Unternehmen der Region Witebsk. Außerdem kann unser Land eine gute Plattform für die Lieferung belarussischer Produkte nach Zentralasien mit einer Bevölkerung von über 70 Millionen Menschen werden. Ich denke, dass Marko sowohl die Zeit als auch den Ort gefunden hat, um sein Potenzial auszuschöpfen. Deshalb sind wir an einer industriellen Zusammenarbeit mit dem Gebiet Witebsk interessiert", wies Rachmatulla Nasarow hin.

Seit 2020 verhandelt die Region Witebsk über die Gründung eines Joint Ventures mit BelVitunifarm in Usbekistan, das zunächst mit Medikamenten handeln und später in die Produktion einsteigen soll. Die Finanzierung des Projekts wird derzeit erarbeitet, um Medikamente im Wert von 2 Millionen US-Dollar pro Jahr zu verkaufen. Eine Repräsentanz des belarussischen Herstellers von Tierarzneimitteln wird im Dezember 2021 in Taschkent eröffnet. Es wird ein Callcenter eingerichtet, das die Fachleute der landwirtschaftlichen Institutionen über den Einsatz dieser Arzneimittel, einschließlich therapeutischer und prophylaktischer Maßnahmen, berät. Es ist geplant, dass hochqualifizierte Tierärzte nicht nur telefonisch beraten, sondern auch direkt die landwirtschaftlichen Produzenten besuchen können.

Für die Wirtschaft des Gebiets Witebsk kann die interregionale Zusammenarbeit mit Usbekistan in Zukunft ausgebaut werden und für beide Seiten von Vorteil sein. "Die usbekische Delegation hat schnell auf einen direkten Dialog mit der Führung der Region reagiert. Zunächst einmal müssen wir die Regeln verstehen, nach denen unsere Unternehmen arbeiten werden, zumindest am Beispiel von Marko in Usbekistan. Wenn wir gute Erfahrungen machen, können wir diesen Markt auch dem Unternehmen „Belwest“ anbieten. Natürlich werden die Wirtschaftssubjekte ihre eigenen Entscheidungen treffen, aber wir müssen uns selbst ein Bild vom gesamten Beziehungsgeflecht machen, von der Ansiedlung bis zur Produktion. Das zweite Thema, das zur Diskussion steht, ist die Substitution von Obst- und Gemüseerzeugnissen, die wir traditionell aus europäischen Ländern beziehen: Wir werden das Sortiment und die Qualität berücksichtigen und den Preisfaktor mit einbeziehen. Der dritte Punkt auf der Tagesordnung sind Fleisch- und Milcherzeugnisse. Für uns ist es wichtig, dass wir über die von Usbekistan geforderten Mengen verfügen und dem Land eine Beteiligung, auch eine finanzielle Beteiligung, an der Herstellung solcher Produkte anbieten können. Die weiteren Themen würden den Industriesektor betreffen. Die Industrie in Usbekistan entwickelt sich dynamisch; Maschinenbau, Energie-, Chemie- und Gasindustrie sind dort vertreten. Die Region Witebsk verfügt über alle Kompetenzen in diesen Branchen, und wir können mit usbekischen Unternehmen unsere Erfahrungen austauschen, ihre Fachkräfte schulen und dann den gemeinsamen technologischen Modus erreichen, den sie brauchen. In Usbekistan bieten sie sofort Anreize für neue Produktionen, ähnlich wie freie Wirtschaftszonen, und sie haben keine territoriale Zugehörigkeit, was sehr praktisch ist", erzählt Konstantin Tscherny, erster stellvertretender Vorsitzender des Wirtschaftsausschusses des Exekutivkomitees für Gebiet Witebsk, über die Aussichten einer Zusammenarbeit.

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