
MINSK, 20. Januar (BelTA) - Nur durch den Verhandlungsprozess kann das Blutvergießen beendet und der Frieden erzielt werden. Diese Erklärung hat der stellvertretende Ständige Vertreter von Belarus bei den Vereinten Nationen Pawel Jewsejenko auf dem informellen Treffen des UN-Sicherheitsrates zur "Arria-Formel" in der Ukraine-Frage in New York abgegeben.
"Wir müssen heute ein noch nie dagewesenes Ausmaß an Spannungen und Misstrauen feststellen, das eine weitere militärische Eskalation in der osteuropäischen Region als Folge hat. Der Staatsstreich im Jahr 2014, die Provokation eines mehr als acht Jahre andauernden innerstaatlichen Konflikts in der Ukraine, das gewaltsame Aufeinandertreffen mit Russland sowie ein unkontrolliertes Hineinpumpen von Waffen in die Region haben alle Voraussetzungen dafür geschaffen, dass beide Länder zu einer praktisch existenziellen Bedrohung füreinander werden", so der Diplomat.
Die Minsker Vereinbarungen - Minsk-2 und die Resolution 2202 des Sicherheitsrates - seien eine verpasste Gelegenheit, die Lage in der Ukraine zu regeln, da sie, auch von einzelnen Ländern, von den so genannten Garanten der genannten Papiere, praktisch ignoriert worden seien.
"Wir möchten noch einmal ermahnen, dass Belarus alle Anstrengungen unternommen hat, um Kontakte zwischen der russischen und der ukrainischen Parteien zu sichern und eine diplomatische Lösung des Konflikts zu finden. Wie es wohl bekannt ist, ist Belarus ein Urheber der bereits erwähnten Minsker Vereinbarungen und des Maßnahmenkatalogs zu deren Umsetzung", so Pawel Jewsejenko.
Belarus hat während des gesamten Konflikts alles Mögliche für die Organisation von Verhandlungen zwischen den beiden Ländern gemacht und dafür gesorgt, dass diese im Rahmen von Treffen auf hoher und höchster Ebene, auch im Rahmen der Trilateralen Kontaktgruppe, stattfinden durften.
"Anstatt den Beitrag unseres Landes zur Schaffung von Frieden in der Region anzuerkennen, bevorzugen es die westlichen Länder zynischerweise Belarus mit noch härteren Sanktionen zu bestrafen. Aber das muss eine Sackgasse sein. Das ist keine friedensschaffende Politik. Wir appellieren noch einmal eindringlich an die Eigenverantwortung, um zu verstehen, dass falsche Anschuldigungen und Sanktionen nur zu einer weiteren Eskalation des schwersten Konflikts in Europa führen werden. Es ist äußerst wichtig, sich ein umfassendes und unverzerrtes Bild von der Lage in der Region zu schaffen und dabei auch zu versuchen, diese grundsätzliche Einstellung unseres Landes zu verstehen“, so der Diplomat.
"Wir dürfen unterstreichen, dass es nur durch den Verhandlungsprozess möglich wäre, das Blutvergießen zu beenden und den Frieden zu erzielen. Belarus hat bereits viel getan und wird auch weiterhin sein Bestes tun, um den Streit beizulegen", fasste Pawel Jewsejenko zusammen.