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01 Dezember 2020, 15:09

Ein weiteres EU-Sanktionspaket gegen Belarus wird Beziehungskrise mit Westen noch mehr anfeuern

MINSK, 1. Dezember (BelTA) – Ein weiteres Sanktionspaket der Europäischen Union gegen Belarus wird die in eine tiefe Krise geratenen Beziehungen zum Westen noch mehr verschlechtern. Diese Meinung äußerte Alexej Awdochin vom Belarussischen Institut für strategische Studien der Telegraphenagentur BelTA.

Der Analytiker glaubt, dass mit der Erweiterung von Sanktionen gegen Belarus die gegenwärtige Krise nicht zu lösen sei. „Die Sanktionen werden nur zur Eskalation führen, die Beziehungen des Landes zu den USA und der EU werden dadurch nur noch schlimmer sein. Es steht fest: das belarussische Volk hat seine Wahl getroffen. Jeder Versuch, mithilfe von Sanktionen dem belarussischen Volk den fremden Willen aufzuzwingen, wird in Belarus auf Ablehnung und Frontstellung gegenüber dem Westen stoßen“, sagte Alexej Awdonin.

Nach seinen Angaben werden die westlichen Staaten in Kürze selbst auf Dialog mit Belarus pochen. „Das hängt damit zusammen, dass der Westen eine starke Finanzlobby hat. Großunternehmen und Kapitalgesellschaften sind natürlich sehr daran interessiert, in den belarussischen Markt und in den EAWU-Markt einzutreten. Mit Sanktionen werden sich europäische und amerikanischen Unternehmen und Banken in ihren Interessen beeinträchtigt fühlen. Wer sich auf politische Abenteuer einlässt oder Interessen bestimmter politischer Gruppen bedient, handelt in der Regel gegen das nationale Kapital und gegen eigene Arbeitskräfte. Sanktionen führen zum Rückgang der Produktionslieferungen, weniger Einkommen und niedrigen Löhnen. Im Endeffekt werden die Sanktionen viel mehr ihren Initiatoren schaden“, sagte der Experte.

Alexej Awdonin zeigt sich überzeugt: Belarus werde am effektivsten auf die EU-Sanktionen reagieren, wenn die Betriebe und Unternehmen schnell auf Eigenproduktion umsteigen würden. „Das Land soll schnell Bedingungen dafür schaffen, auf westliche Importe langsam zu verzichten und diese Produkte und Dienstleistungen im eigenen Land zu produzieren. Es handelt sich um eigene Produktionstechnologien, um Banken und Finanzen. Das bedeutet eine engere Zusammenarbeit mit China, das in den nächsten 10 bis 15 Jahren führende Positionen bei Wirtschaftswachstum einnehmen wird. Man muss gleichzeitig die Kooperation mit dem Nahen Osten ausbauen und ihre Knowhow übernehmen. Belarus wird zu Hause wissensintensive und hochrentable Produktionsketten schaffen müssen, um nicht Opfer westlicher Sanktionen zu werden“, schlussfolgerte er.

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