
MINSK, 12. Mai (BelTA) - Die Maßnahmen, die die Regierungen von Russland und Belarus ergriffen haben, um dem Sanktionsdruck entgegenzuwirken, haben sich echt real ergiebig erwiesen. Diese Erklärung hat Boris Gryslow, russischer Botschafter in Belarus, direkt vor dem Treffen zwischen dem belarussischen Premierminister Roman Golowtschenko und Denis Manturow, russischer Vizepremierminister und Minister für Industrie und Handel, vor der Presse abgegeben.
"Die Maßnahmen, die die Regierungen von Russland und Belarus ergriffen haben, um dem Sanktionsdruck entgegenzuwirken, haben sich echt real ergiebig erwiesen. Im vergangenen Jahr ist es uns gelungen, einen erheblichen Teil der belarussischen Lieferungen auf den russischen Markt umzuleiten. Dadurch konnten etwa 40 % der Exporte ersetzt werden, die Belarus wegen der vom Westen verhängten Beschränkungen, einschließlich der eigentlichen Transportblockade, nicht tätigen konnte. Gemessen an der Größe der Volkswirtschaft sind 40 % eine sehr bedeutende Zahl. Eine solche Umstrukturierung kann normalerweise Jahre in Anspruch nehmen, während wir erst binnen von 12 Monaten zurecht gekommen sind", sagte der russische Botschafter.
Nach Angaben des Diplomaten ist der russische Anteil am belarussischen Außenhandel auf 60 % gestiegen, d.h. er hat um 10 Prozentpunkte zugenommen. Ende letzten Jahres erreichte das Volumen des russisch-belarussischen Handels $45,8 Mrd., was einen Anstieg von 14,3 % bedeutet. Dabei gelang es der belarussischen Seite, ihre Exporte nach Russland um 40,2% auf $22,9 Mrd. zu steigern. "Diese positive Dynamik blieb auch Anfang 2023 erhalten. Nach den neuesten Angaben hat Belarus im Januar seine Exporte nach Russland um mehr als 50% gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres gesteigert", so Boris Gryslow.
Er betonte, dass die zwischenregionale Zusammenarbeit bei diesen Prozessen eine wichtige Rolle gespielt und sich in der Praxis als einer der wirksamsten Mechanismen zur Lösung einer Vielzahl von Handels-, Wirtschafts- und anderen Fragen erwiesen habe.
"Geschäftsmissionen und Besuche von Leitern russischer Regionen in Belarus ist alles andere als ein Protokoll. Jeder Besuch eines Gouverneurs bringt neue Verträge und langfristige Projekte mit sich. Diese Arbeit geht weiter. Allein in diesem Jahr besuchten Belarus binnen von vier Monaten neun russische Gouverneure. Bis Ende Mai werden die Gouverneure der Regionen Wladimir und Lipezk zu Besuch erwartet", sagte der Botschafter.
Im Visier dieser Besuche sei der Ersatz westlicher Landwirtschafts-, Kommunal- und anderer Nutzfahrzeuge durch die aus belarussischer Produktion. Zumal verfügt Belarus über alle notwendigen Technologien und Kompetenzen. Gleichzeitig bemühen wir uns um den Ausbau des Netzes von Händler- und Servicezentren für die Wartung von Maschinen belarussischer Herstellung in Russland.
Boris Gryslow führte als ein Beispiel die großen Erfolge der Republik Baschkortostan an. Zu den Vorzeigeprojekten gehört der Bau des AMKODOR-Werks in Ufa, in dem Maschinen und Anlagen für die Getreideverarbeitung hergestellt werden sollen. Die Eröffnungszeremonie ist für den 10. Jahrestag des Forums dieser russischen und belarussischen Regionen geplant, das am 26. und 28. Juni in Ufa stattfinden soll.
Transport und Logistik sind nach wie vor wichtige Themen bei den Besuchen von Delegationen aus den russischen Regionen. Im Jahr 2023 wurden Direktflüge zwischen Ufa, Kaluga, Perm und Minsk eröffnet. Die belarussischen Partner diskutieren aktiv über den Anschluss an den internationalen Nord-Süd-Verkehrskorridor und die Umsetzung des Projekts zur Schaffung eines multimodalen Verkehrs- und Logistikzentrums in der Region Kaluga. Die Zusammenarbeit im Bauwesen und in der Agrarindustrie entwickelt sich intensiv.
Boris Gryslow erinnerte auch an den Besuch des amtierenden DNR-Chefs Denis Puschilin im April in Minsk. "Die Treffen waren sehr produktiv. Es wurden bereits einige vielversprechende Bereiche der Zusammenarbeit zwischen der Region und der Republik Belarus skizziert", sagte er.
"Alle unseren Projekte und Initiativen müssen zustande kommen. Diese Zuversicht ist keineswegs deklaratorisch. Sie stützt sich auf sehr konkrete statistische Daten, die nachweisen, dass wir in eine richtige Richtung gehen", fasste der russische Diplomat zusammen.