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23 Oktober 2020, 12:44

Italiens Ex-Premier vergleicht Europa wegen permanenter Sucht nach Sanktionen mit altem Teufelsweib

VERONA, 23. Oktober (BelTA) – Der ehemalige italienische Premierminister Massimo D'Alema hat Europa, das Sanktionen gegen andere Staaten verhängt, mit einem alten Teufelsweib verglichen. Das sagte er in seinem Redebeitrag auf dem 13. Eurasischen Wirtschaftsforum in Verona.

Massimo D'Alema gab zu, als überzeugter Gegner eines neuen kalten Krieges leiste er seinen Beitrag zu einem Frieden, der durch Dialog und Zusammenarbeit ins Gleichgewicht gebracht werden kann. „Sie brauchen keine Zweifeln zu haben: Vor Ihnen steht ein Gegner von Sanktionen“, wandte er sich an die Teilnehmer des Forums. „Ganz im Gegenteil, ich bin der Meinung, dass die Politik der Sanktionen völlig kontraproduktiv ist. Ich bin besorgt darüber, dass der Westen damit eine feindselige Position gegenüber dem Rest der Welt eingenommen hat. Der Westen ist feindselig gestimmt gegen Russland, gegen die islamische Welt. Sanktionen wurden gegen Iran, China und andere Staaten verhängt. Ich habe den Eindruck, dass das alternde Europa mit Erbitterung auf die ganze Welt schaut. Das gefällt mir nicht. Ich bin auch ein Mensch im hohen Alter und ich haben den Wunsch, dass Europa alt wird, ohne sich in eine altes Teufelsweib zu verwandeln.“

Trotz Corona-Pandemie sind zahlreiche hochrangige Personen aus Politik, Verwaltung, Wirtschaft, Diplomatie und Medien zum zweitägigen Forum nach Verona angereist. In diesem Jahr haben die Organisatoren die Zahl der Teilnehmer von 1500 auf 500 Personen reduziert. Viele Redner halten ihre Beiträge deshalb per Videokonferenz.

Im Mittelpunkt des diesjährigen Forums steht die neue globale Wirtschaft von Atlantik bis Pazifik. Es geht um die Wiederaufbau der Wirtschaft, um die Zukunft der Öl- und Gasindustrie, um geopolitische, soziale und wirtschaftliche Ordnung in Zeiten der COVID-19-Pandemie und der Wirtschaftskrise. Einzelne Dialogeinheiten widmen sich den Themen Überwindung der soziale Ungleichheit und der Armut, globaler Wandel nationaler Gesundheitssysteme in Zeiten der COVID-19, Dialog Europa-Eurasien.

Neu ist das Thema Genetik und Forschung des Genoms, ihr Beitrag zur Medizin, Landwirtschaft, Industrie und Energiebranche.

Die Organisatoren des Eurasischen Wirtschaftsforums in Verona sind nichtkommerzielle Assoziation „Eurasien entdecken“, Fonds „Roskongres“ und internationales Wirtschaftsforum St. Petersburg. Die Nachrichtenagentur BelTA ist der Informationspartner des Forums in Verona.

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