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05 November 2019, 13:39

Lukaschenkos These von „nicht unseren Kriegen“ wurde in Russland völlig aus dem Kontext gerissen

MINSK, 5. November (BelTA) – Die Aussagen des belarussischen Präsidenten über die Teilnahme des belarussischen Volkes an Kriegen von 1812 und den beiden Weltkriegen wurden vom russischen Premier Dmitri Medwedew falsch gedeutet. Die These Lukaschenkos, dass es „nicht unsere Kriege“ gewesen waren, wurde vom russischen Regierungschef völlig aus dem Kontext der belarussischen Geschichte gerissen und übertrieben wahrgenommen. Diese Meinung äußerte Politikwissenschaftler, Dr. Alexej Belajew im Interview mit BelTA.

Keiner der drei Kriege sei im Interesse des belarussischen Volkes geführt worden – so sei der Gedankengang des Staatschefs gewesen, sagte der Politologe. „Belarussen haben ihr Land verteidigt. Es war nicht ihre Schuld, dass der Krieg ausbrach und geführt wurde. Sie mussten sich wehren“, sagte der Wissenschaftler. „Jetzt, wo die Staaten ihre nationalen Interessen sehr hart verfechten, werden manche Aussagen übertrieben empfunden oder oft im falschen Kontext ausgelegt. Sie werden anders gedeutet oder erhalten einen zweiten Sinn, der mit der eigentlichen historischen Situation nichts zu tun hat, sondern einzig und allein von der aktuellen Situation geprägt wird“, fügte er hinzu.

Niemand zweifelt heute daran, dass Belarus zur Erhaltung der Erinnerung an die Kriegshelden und Opfer dieser Kriege sehr viel tut. Der 9. Mai zählt zu den wichtigsten staatlichen Feiertagen in Belarus. „Niemand wird den Großen Sieg in unser und euer teilen“, betonte der Politologe. „Der russische Regierungschef wird wohl sehr gut über die belarussische Erinnerungspolitik Bescheid wissen. Seine Worte wurden im Eifer moderner Auseinandersetzungen gesagt. Dass der Premier Russlands eine Aussage missverstanden hat, ist kein Grund, die gesamte belarussische Politik der Erinnerung anzuschwärzen“, so der Experte.

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