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07 Oktober 2019, 17:10

Makej: Belarus will sich nicht an der Spitze der Russland-NATO-Konfrontation wiederfinden

MINSK, 7. Oktober (BelTA) – Belarus will sich nicht an der Bruchlinie zwischen Zivilisationen und an der Spitze der Russland-NATO-Konfrontation wiederfinden. Das erklärte Außenminister Wladimir Makej auf dem Minsker Dialogforum zum Thema „European Security: Stepping back from the brink.“

„Hier, in Belarus, auf der Kreuzung der europäischen und eurasischen Integration, an der Grenze zwischen NATO und OVKS, in unmittelbarer Nähe zur Ukraine, wo der Konflikt wütet und die Menschen sterben – von hier aus sieht man besonders deutlich, wie gefährlich die Untätigkeit und der fehlende politische Kompromisswille sind“, sagte Wladimir Makej. „Belarus will sich nicht an der Bruchlinie der Zivilisationen und an der Spitze der Block-Konfrontation zwischen Russland und NATO wiederfinden.“

Der Minister betonte, dass „Belarus nach wie vor belarussisch“ bleibe. „Wir leben auf diesem Boden. Es ist unmöglich, unser Land zu nehmen und irgendwo anders zu platzieren. Wir leben in dieser Region und wollen, dass hier Frieden und Ruhe herrschen“, sagte der Diplomat.

Die Menschen in Belarus wüssten es besser als alle anderen, was es für einen Staat bedeute, eine Pufferzone zu sein, stellte Makej fest. „Wir haben in unserer Geschichte diese harte Prüfung mehrfach bestanden“, bemerkte er. „Wir spüren die Verantwortung nicht nur für die Sicherheit in unserem Land, sondern in ganz Europa. Die Sicherheit in Belarus ist untrennbar mit der Sicherheit auf dem Kontinent verbunden. Wird es in Europa wieder Frieden geben – wird auch Belarus ein friedliches und stabiles Land sein. Das gilt auch umgekehrt.“

Die Zukunft von Belarus werde nicht zuletzt davon abhängen, ob es den Verbündeten und Partnern gelinge, sich untereinander zu einigen. „Aus diesem Grund tritt Belarus auf der internationalen Bühne nachhaltig für einen offenen, fairen Dialog über alle Probleme ein und wird dabei von allen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln Gebrauch machen“, sagte der Diplomat.

Der belarussische Minister teilte seine Eindrücke von der jüngsten UN-Generalversammlung in New York mit und bedauerte, dass sich der Ton der Vorträge im Grunde genommen nicht verändert hat. Die Länder beschuldigten sich gegenseitig, das Vertrauen zwischen ihnen sei sehr gering. „Es ist notwendig, dass die Schlüsselpartner untereinander und nach außen die Kompromissfähigkeit wiederherstellen“, sagte Wladimir Makej.

Dazu müssten die Staaten in der Lage sein, sich untereinander zu einigen – zunächst einmal über die Sachverhalte, die auf allen Seiten auf keine Ablehnung stoßen würden. Anschließend könnten die brenzligen Themen angesprochen werden. „Ich bin überzeugt, dass angesichts einer schweren Last der Widersprüche die Annäherung schrittweise erfolgen sollte, von den am wenigsten konfrontativen thematischen Partnerschaften bis hin zu globalen Partnerschaften im Bereich der Sicherheit. Und hier werden wir nicht bei Null anfangen. Solche Schritte werden bereits unternommen“, sagte Minister.

Als Beispiel dafür führte Wladimir Makej die internationale Konferenz zur Terrorismusbekämpfung an, die in Minsk stattgefunden hat. Vor einem Monat haben die Mitgliedstaaten zweier großer regionaler Organisationen - der OSZE und der ASEAN - ihre Kräfte vereint, um gemeinsame Ansätze zur Terrorismusbekämpfung zu entwickeln.

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