MOSKAU, 18. November (BelTA) – Belarus ist besorgt darüber, dass Nato mit mehr Truppen, Übungen und Infrastruktur unweit der belarussischen Staatsgrenze ihr militärisches Potential stärkt und ausbaut. Belarus hofft darauf, dass die Allianz-Führung auf diese Besorgtheit reagieren wird. Das erklärte Außenminister Wladimir Makej in Moskau auf der gemeinsamen Sitzung der Außenminister von Belarus und Russland.
Die Aktivitäten der Nato in Europa seien ein Thema, das sowohl für Belarus als auch für Russland sehr aktuell sei, betonte Makej. Es sei deshalb sehr rechtzeitig, dass die Außenministerien die Frage über die militärpolitischen Aktivitäten der Nordatlantischen Allianz an der Grenze des Unionsstaates auf die Tagesordnung der gemeinsamen Sitzung gestellt hätten. Die Ministerien hätten ihre Ansätze in Bezug auf die Beziehungen zur Nato aufeinander abzustimmen.
Belarus habe mehrmals erklärt, dass es an einem gleichberechtigten und respektvollen Dialog mit Nato interessiert sei – für mehr Transparenz und voraussagbare militärische Aktivität in Europa, sagte Makej. Wir hoffen, dass unsere Besorgtheit über den Ausbau der militärischen Präsenz und Stärkung der Infrastruktur in direkter Nähe an die belarussische Staatsgrenze von der Nato-Führung und allen Mitgliedsstaaten der Allianz gehört wird. Jedenfalls verleihen die jüngsten Kontakte mit den US-Vertretern etwas Hoffnung.“
Belarus habe immer für einen offenen Dialog zwischen Russland und Nato eingetreten. Ohne Russland sei jede Diskussion über die internationale und europäische Sicherheit sinnlos. In diesem Sinne sei Belarus bereit, gemeinsam mit Russland eine konstruktive Zusammenarbeit mit Nato anzusteuern. Als Instrument für diese Kooperation könne die am 22. Mai 2019 verabschiedete „Offene Ansprache der Außenminister der OVKS-Mitgliedsstaaten an die Außenminister der Nato-Mitgliedsstaaten über die Stärkung des gegenseitigen Vertrauens und Entwicklung der Zusammenarbeit“ gelten.