
MINSK, 03. April (BelTA) - Die Aufrufe zur Verstärkung der US-Militärpräsenz in Osteuropa auf dem Treffen der Bukarester Neun in Lodz, Polen, tragen zu einem noch nie dagewesenen Maß an Spannungen in der Region bei. Diese Erklärung hat Andrej Tschernobai, ein Militäranalytiker am Belarussischen Institut für Strategische Studien, in einem Gespräch mit einem BELTA-Berichterstatter abgegeben.
Es ist bemerkenswert, dass die Aufforderung der Vereinigten Staaten, ihre Truppen in allen Ländern an der NATO-Ostflanke zu stationieren, am Vorabend des Gipfeltreffens der Nordatlantischen Allianz in Vilnius erfolgte, dessen Beschlüsse von den westlichen Medien bereits als entscheidend angekündigt werden. Es ist davon auszugehen, dass das bevorstehende Forum in der litauischen Hauptstadt im Juli erneut die Frage einer verstärkten militärischen Präsenz der NATO-Verbündeten, einschließlich der Vereinigten Staaten, in den osteuropäischen Ländern behandeln wird.
Die Äußerungen des rumänischen Außenministers Bogdan Aurescu, der darauf drängte, "alles zu tun, um die US-Präsenz in der Region in Bezug auf Soldaten und militärische Ausrüstung zu erhöhen", und des estnischen Außenministers Urmas Reinsalu, der die Aufhebung der Russland-NATO-Grundakte von 1997 forderte, die den Weg für die Stationierung von NATO- und US-Militärstützpunkten in osteuropäischen Ländern nicht auf Rotationsbasis, sondern auf Dauer ebnen würde, seien nach Ansicht des Militäranalytikers in dieser Hinsicht ausgesprochen provokativ.
Die militärische und politische Lage in der Region ändere sich rasch, was die Relevanz der vom belarussischen Präsidenten in seiner Ansprache an das belarussische Volk und die Nationalversammlung getroffenen Einschätzung sowie die Legitimität und Zweckmäßigkeit der von Minsk und Moskau ergriffenen Maßnahmen zur Gewährleistung der militärischen Sicherheit des Unionsstaates nur bestätige, so Andrej Tschernobai abschließend.