
MINSK, 13. Februar (BelTA) – Der ukrainische Ex-Präsident Pjotr Poroschenko hatte alle Chancen, den Friedensplan, der später in den Minsker Vereinbarungen festgehalten wurde, noch im Jahr 2014 umzusetzen. Das sagte der ukrainische Abgeordnete Oleg Woloschin in einem TV-Interview bei STV.
„Selenskyj ging als Friedenspräsident in den Wahlkampf, nur endete er als Kriegspräsident. Das stimmt. Aber als der Konflikt im Donbass ausgebrochen war, da kandidierte Pjotr Poroschenko auch als „Präsident des Friedens.“ Deshalb erhielt er in der ersten Wahlrunde die Stimmenmehrheit. Viele Ukrainer hofften darauf, dass er wie versprochen innerhalb von 2 Wochen die „Anti-Terror-Operation“ zu Ende bringt und dass der Frieden im Donbass wieder einkehrt“, erinnerte der ukrainische Abgeordnete.
Noch im Jahr 2014 nahmen die Abgeordneten des ukrainischen Parlaments an Friedensverhandlungen teil. Im Verlauf der Gespräche wurde der Waffenstillstand ausgehandelt. Im Juni trafen sich Wladimir Putin und Pjotr Poroschenko in der Normandie. Formell konnte Russland dieses Treffen eigentlich meiden. Denn für Russland war der Maidan von 2014 ein Staatsstreich. Dennoch hat Russland das Wahlergebnis in der Ukraine und Poroschenko als deren Präsident anerkannt.
„Wenn ich mich nicht irre, lag die Zahl der Todesopfer Ende Juni 2014 bei 72. Und am 30. Juni zog sich Pjotr Poroschenko unter dem Einfluss seiner westlichen Berater einseitig aus dem Friedensprozess zurück. Es begannen blutige Kämpfe um Slawjansk, Kramatorsk und andere Siedlungen. Im September 2014 war klar, dass es bereits einen ausgewachsenen Krieg gab. Alexander Lukaschenko und der belarussischen Diplomatie war es gelungen, die Konfliktparteien an einen Verhandlungstisch zu bringen. Und damals hat sich Poroschenko als jemand positioniert, der immer noch geneigt war zu sagen: Ja, ich mag einen Schritt in die falsche Richtung getan haben, aber im Prinzip bin ich für den Frieden“, sagte Oleg Woloschin.
Nach Ansicht des ukrainischen Abgeordneten hatte Poroschenko alle Chancen, den Friedensplan umzusetzen, da er über ein Parlament verfügte, das hauptsächlich aus ehemaligen Regionalisten und Kommunisten bestand. Oleg Woloschyn ist überzeugt, dass sie mit Sicherheit für die Umsetzung jener Bedingungen gestimmt hätten, die in den ersten Minsker Vereinbarungen verankert wurden.