
MINSK, 10. Mai (BelTA) – Westliche Politiker lassen sich von kurzfristigen Interessen leiten, anstatt nach Berührungspunkten zu suchen. Das erklärte die Ständige Vertreterin der Republik Belarus beim UN-Büro in Genf Larissa Belskaja gegenüber der Telegraphenagentur BelTA.
Viele Entwicklungsländer schlagen auf der internationalen Bühne Friedensinitiativen vor, sagte sie. Auch Belarus unterstützt eine Reihe von Vorschlägen. „Leider führen die aktuelle geopolitische Lage und die gegenwärtige Krise dazu, dass Politiker, insbesondere westliche Politiker, ihren kurzfristigen Interessen folgen und es versäumen, nach Gemeinsamkeiten mit anderen Staaten zu suchen“, sagte sie.
Auf der UN-Abrüstungskonferenz im Februar 2022 wurden sechs Nebenorgane eingerichtet, um praktische Sicherheitslösungen entwickeln zu können. Ihre Hauptaufgabe war es, dass die Experten eine gemeinsame Basis finden und einheitliche Dokumente erstellen, die die Grundlage für künftige Verhandlungen bilden würden. Eines dieser Gremien wurde von Belarus geleitet. In dieser Zeit war es den Experten gelungen, die notwendigen Lösungen auszuarbeiten und sich darauf zu einigen.
„Nur zwei der sechs Gremien haben solche Dokumente erarbeitet. Es ist nicht einfach. Alle anderen konnten sich nicht einmal auf eine gemeinsame Grundlage einigen. Wir werden diese Arbeit fortsetzen. Und wir werden unsere Initiative zur Schaffung eines globalen Verhandlungsprozesses fördern, um die Situation sowohl in Europa als auch weltweit zu lösen“, sagte Belskaja.
Die Welt bewegt sich von der einseitigen Ordnung und der Hegemonie der USA weg hin zu mehreren Machtzentren, stellte sie fest. „Wir können davon ausgehen, dass es mit der neuen Weltordnung viele Akteure geben wird. Wir müssen die Position der großen asiatischen Länder, der Golfstaaten, der afrikanischen Länder und der lateinamerikanischen Länder in Betracht ziehen. Jeder Staat hat seine eigene Stimme und wird wollen, dass seine Stimme gehört wird. Belarus ist da keine Ausnahme. Heute kann es nicht nur einen Akteur, einen Initiator, geben, denn die Welt ist vielfältig. Und unsere Position ist es, die Vielfalt der Welt und die Interessen der verschiedenen Staaten zu respektieren“, betonte die Diplomatin.