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01 Oktober 2019, 14:04

Wladimir Makej: Belarus wird nie Freundschaft mit anderen Staaten gegen Russland schließen

MINSK, 1. Oktober (BelTA) – Belarus führt eine ausgeglichene Außenpolitik durch und wird mit keinem Staat Freundschaften eingehen, um sie gegen Russland zu richten. Das erklärte Außenminister Wladimir Makej im Interview mit der Informationsagentur RBK. Das ganze Interview ist auf der Webseite des Ministeriums veröffentlicht.

Auf die Frage, wie Russland die Verbesserungen in den Belarus-USA-Beziehungen und den Fortschritt in der Zusammenarbeit zwischen Belarus und der EU wahrnimmt, antwortete Makej: „Hört man sich die jüngsten Aussagen der russischen Politiker an, so gewinnt man den Eindruck, dass die Reaktion ganz unterschiedlich ist. Aber unsere Position ist eindeutig und unerschütterlich: wir werden mit keinem Staat auf Kosten oder zum Nachteil von Russland irgendwelche Freundschaften schließen. Unser Staatschef hat das vor einigen Tagen erneut zum Ausdruck gebracht.“

„Ich glaube nicht, dass die russische Staatsführung eifersüchtig ist, dass Belarus seine Beziehungen mit den Vereinigten Staaten zu normalisieren sucht. Russland und die USA sind aus meiner Sicht in ihren politischen Beziehungen viel weiter gekommen, dort findet ein regelmäßiger Austausch auf höchster Ebene statt. Es gibt keinen Grund, Belarus den Versuch einer prowestlichen Haltung zu unterstellen. Wir werden nirgendwohin gehen, sondern dort bleiben, wo wir sind.“

Wladimir Makej machte darauf aufmerksam, dass die Beziehungen zwischen Russland, EU und den USA seit Jahren auf institutioneller Ebene gepflegt würden. Zu nennen seien dabei solche Strukturen wie der Russland-EU-Rat, Nato-Russland-Rat. Im Jahr 2006 hätten Russland und die EU Visa- und Rückübernahmeabkommen unterzeichnet. Deshalb rufe die Reaktion einiger „ausgelassenen und hinterwäldlerischen Politiker und Abgeordneten in Russland“ nicht nur Verwunderung und Bestürzung hervor, wenn sie Belarus, das bald selbst Visa- und Rückübernahmeabkommen mit der EU unterzeichnen werde, im Ernst „feindliches Verhalten“ gegenüber Russland vorwerfen würden. „Solche Äußerungen kann ich kaum kommentieren“, sagte Makej.

Als ein Staat im Zentrum Europas stehe Belarus nach wie vor zu einer ausgeglichenen und multilateral ausgerichteten Außenpolitik, sei sich aber gleichzeitig dessen bewusst, dass die Russische Föderation ihr wichtigster Handelspartner und politischer Verbündete bleibe.

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