
MINSK, 10. April (BelTA) - Der belarussische Präsident Alexander Lukaschenko hat in Minsk ein Treffen mit dem russischen Verteidigungsminister Sergej Schoigu, der im Anschluss an die jüngsten Vereinbarungen zwischen den Staatschefs in der belarussischen Hauptstadt eintraf, abgehalten.
"Bei der Verabschiedung von Wladimir Wladimirowitsch (Putin) nach den letzten Gesprächen haben wir vereinbart, dass Sie und Ihre Fachleute nach Belarus kommen und wir uns mit Ihnen zusammensetzen, um Fragen der belarussischen Sicherheit zu besprechen. Sie wissen, dass ich dieses Thema bereits beim Obersten Staatsrat angesprochen habe. Wir haben es aber schon vorher mit Wladimir Wladimirowitsch erörtert", sagte der belarussische Präsident.
Alexander Lukaschenko erläuterte, dass sich die westlichen Länder nicht an die Sicherheitsgarantien hielten, die im Rahmen des Budapester Memorandums im Austausch für den Abzug der Atomwaffen vereinbart worden seien. "Irgendwann nach 1994, nach dem berühmten Budapester Memorandum, in dem sich alle westlichen Mächte und Russland verpflichteten, Kasachstan, der Ukraine und Belarus volle Sicherheit zu gewährleisten. Sie wissen natürlich, dass diese Verträge, Vereinbarungen und Erklärungen von den westlichen Ländern mit Füßen getreten wurden und es keine Sicherheit gibt. Ich habe mich unter anderem auf die wirtschaftliche Sicherheit bezogen. Welche Art von wirtschaftlicher Sicherheit können wir erwarten, wenn sie Sanktionen gegen uns, Russland, verhängen? Deshalb habe ich diese Frage bei unseren Gesprächen mit dem russischen Präsidenten zur Sprache gebracht. Er unterstützte mich in allen Bereichen. Und er sagte, dass wir unsere Verträge und Vereinbarungen - von Belarus und Russland - revidieren müssen, um zu sehen, welche zwischenstaatliche Rechtsvorschriften jetzt angenommen werden sollten, um die volle Sicherheit für Belarus zu gewährleisten", so der belarussische Staatschef.
"Im Allgemeinen klang es bei den Gesprächen so: Im Falle einer Aggression gegen Belarus wird die Russische Föderation Belarus wie ihr eigenes Territorium verteidigen. Das ist es, was wir gerade brauchen (Sicherheitsgarantien)", bekundete der Präsident.
Alexander Lukaschenko ermahnte noch einmal, dass der Westen seine Verpflichtungen vergessen habe. "Welche Sicherheitsgarantien kann uns Amerika gewährleisten? Überhaupt keine. Außer, dass es Aggressionen gegen uns anstachelt, wie wir sie jetzt sehen können. Wir brauchen volle Sicherheitsgarantien von unserem brüderlichen Russland. Als wir uns von Putin verabschiedeten, sprachen wir dieses Thema an und vereinbarten, dass Sie und Ihre Experten heute hierher kommen und wir eine ernsthafte Diskussion darüber bezogen auf die Lage, die sich heute um uns herum entwickelt, führen würden. Dazu gehört auch die militärische Sonderoperation. Ich danke Ihnen, dass Sie gekommen sind. Ich denke, wir werden alle Fragen besprechen, die unsere bilateralen Beziehungen und die Lage in Belarus und Russland betreffen", sagte der Staatschef.

Ein weiteres behandeltes Thema war Kampfschulung und Harmonisierungsübung der gemeinsamen Unionstruppen, deren Anteil auch russisches Militär in Belarus sei. "Ich bin dankbar, dass trotz aller Schwierigkeiten einige tausend russische Soldaten hier stationieren. Wir haben uns so weit wie möglich angeschlossen. Und wir schulen sie gemeinsam mit euren Offizieren. Wir machen Kampftraining in Harmonisierung zusammen. Wir lassen sie so ausbilden, wie man muss. Denn wir sollten uns hier nicht ausruhen. Sie können sehen, dass die Polen und Litauer begonnen haben, sich in unsere Richtung zu bewegen. Deshalb ist es eine gute Unterstützung und ein Rückgrat für die belarussische Armee, die den Unionsstaat an der Westflanke schützt", sagte das belarussische Staatsoberhaupt.
Sergej Schoigu bekundete seinerseits, dass er aufgrund der Vereinbarungen der beiden Präsidenten gekommen sei. "Ich habe natürlich die entsprechendeb Befugnisse und Anweisungen von unserem Präsidenten, dem Oberbefehlshaber unserer Streitkräfte. Ich möchte Ihrem Verteidigungsministerium und Ihnen persönlich meinen besonderen Dank aussprechen. In Belarus sind fünf Schießstände eingerichtet worden. Sie sind ausgestattet und eingerichtet. Außerdem ist eine ausreichende Anzahl von Ausbildern, Offizieren der belarussischen Streitkräfte, beteiligt, einschließlich verstärkt von unseren Fachleuten. Es handelt sich hier in der Tat um eine ziemlich große Gruppierung. Und heute werden wir sicherlich alle Fragen betreffend ihren weiteren Aufenthalt und ihre Ausbildung und wahrscheinlich auch die Ausweitung des Rahmens, den Sie mit Wladimir Wladimirowitsch besprochen haben, erörtern", sagte der russische Verteidigungsminister.