Projekte
Staatsorgane
flag Mittwoch, 24 April 2024
Alle Nachrichten
Alle Nachrichten
Präsident
18 Juli 2022, 12:57

Gesundheitswesen unter Sanktionen stand im Mittelpunkt der Besprechung bei Lukaschenko

MINSK, 18. Juli (BelTA) – Der belarussische Präsident Alexander Lukaschenko hat eine Besprechung durchgeführt, um über die Zukunft des belarussischen Gesundheitswesens und die Facharztweiterbildung unter Sanktionsdruck zu beraten.

Der Staatschef wies besonders auf den Zustand des Gesundheitswesens unter den Sanktionen hin: „Fakt ist: Belarus sieht sich einem starken Sanktionsdruck ausgesetzt. Kein anderes Land der Welt hat wohl derart Sanktionen zu meistern gehabt – besonders wenn man unsere Möglichkeiten, unsere Territorien und Kapazitäten mit denen in den anderen Ländern vergleicht. Sicher beeinträchtigen diese Sanktionen auch unser Gesundheitssystem. Auch wenn wir nicht jammern, sondern Widerstand leisten. Wir arbeiten weiter. Und meiner Meinung nach arbeiten wir nicht schlecht.“

Das Gesundheitsministerium hat einen Erlass entwickelt und zur Debatte vorgelegt. Es handelt sich um die Facharztweiterbildung im Rahmen einer Residentur.

„Sie kennen meine Einstellung zu jeder Art von Innovationen. Erstens sollten sie das etablierte System nicht zerstören. Wenn das System aber nicht funktioniert, sollte man es kaputt machen, ohne etwas zu bedauern. In der letzten Zeit hat unser Gesundheitssystem in der COVID-Krise gut funktioniert. Die Ärzte zeigen gute Leitungen. Das System ist in Ordnung, also sollen wir es nicht kaputtmachen“, betonte das Staatsoberhaupt.

„Das heißt, es geht nicht um radikale Veränderungen, sondern um die Verbesserung des medizinischen Ausbildungssystems“, sagte Alexander Lukaschenko. „Wir sollten es auf jeden Fall verbessern, wir sollten nicht aufhören. Wenn es sich bei den vom Gesundheitsministerium vorgeschlagenen Neuerungen um Verbesserungen handelt, dann sollten wir dem Minister zuhören und er wird uns beweisen, dass es sich um einen neuen Schritt nach vorn handelt.“

„Zweitens sollten die Innovationen durch ihre Relevanz und die sogenannte betriebliche Notwendigkeit gerechtfertigt sein“, so der Präsident weiter. „Jede Verbesserung sollte reifen. Wenn wir sehen, dass alles ins Stocken geraten ist und wir nicht mehr weiter können, dann gilt es, entsprechende Maßnahmen zu ergreifen. Ist das Gesundheitssystem in einem solchen Stadium, dass wir es durch eine Facharztausbildung in diesem engen Bereich verbessern sollten?“

Der Präsident betonte, dass die Entwicklung der Medizin eine der Prioritäten der Staatspolitik sei. „Wollen wir Dinge beim Namen nennen: Das belarussische Gesundheitssystem hat in den letzten Jahren einen großen Schritt nach vorn gemacht. Es wurde viel in dieser Richtung getan“, sagte der belarussische Staatschef. Er erinnerte daran, dass viele soziale Einrichtungen, darunter auch Gesundheitseinrichtungen, in jüngster Zeit modernisiert und gebaut wurden, auch wenn es schwierig war. In diesem Zusammenhang betonte das Staatsoberhaupt, dass die Haushaltsmittel für diese Zwecke rationell und ohne übermäßige Ausgaben verwendet werden sollten: „Lasst uns dieses oder jenes System modernisieren, auch das Gesundheitswesen, aber lasst uns keine Paläste bauen. Wir sind nicht so reich, dass wir einen Palast anstelle eines Krankenhauses oder einer medizinischen Einrichtung bauen könnten.“

Der Präsident merkte jedoch an, dass es wichtig sei, das Gleichgewicht zu erhalten. „Wenn man billig kauft, kauft man zweimal“, erinnerte er an das bekannte Sprichwort. Als Beispiel nannte Alexander Lukaschenko den Bau eines kompakten Funktionsgebäudes des Klinischen Medizinischen Zentrums im Gebiet Minsk, wo neben den Angestellten im öffentlichen Dienst auch einfache Bürger eine hochqualifizierte Hilfe erhalten können.

Alexander Lukaschenko rief zur vernünftigen Verausgabung der öffentlichen Mittel auf. „Alle Museen, Theater und Kinos werden aus dem Haushalt finanziert. Aber auch die Löhne der Ärzte und Lehrer. Man muss sich deshalb zuerst gut überlegen, ob man irgendwo ein neues Museum bauen sollte.“ Eine Sanierung oder Modernisierung bereits gebauter Gesundheitseinrichtungen hält der Staatschef für eine durchaus vernünftige Verausgabung der Haushaltsmittel.

Abonnieren Sie uns auf
Twitter
Letzte Nachrichten aus Belarus