Projekte
Staatsorgane
flag Freitag, 29 März 2024
Alle Nachrichten
Alle Nachrichten
Präsident
07 August 2020, 15:21

Interview mit Gordon: Lukaschenko teilt Erinnerungen an Jelzin und erzählt über Wladimir Putin

MINSK, 7. August (BelTA) – Der berühmte ukrainische Interviewer und Journalist Dmitri Gordon hat am 5. August ein Interview mit dem belarussischen Präsidenten Alexander Lukaschenko geführt. Das Staatsoberhaupt teilte seine Erinnerungen an den ersten russischen Präsidenten Boris Jelzin und erzählte viel Interessantes über seine Beziehungen zum Verhandlungspartner Wladimir Putin.

Mit Jelzin hätten sie viel mehr gemeinsam tun können, wenn „gewisse Kader“ ihn nicht von jenem Weg abgebracht hätten, die Belarus und Russland angestrebt hätten, sagte Lukaschenko.

„Wir waren mit ihm per Du. Das war so seine Forderung“, bemerkte er.

Jelzin habe es keinem erlaubt, Belarus zu beleidigen, selbst seinen Regierungsmitgliedern. Als „älterer Bruder“ sei er stets darum bemüht gewesen, anderen Staaten der ehemaligen Sowjetunion zu helfen, sie zu unterstützen. Mit ihm seien viele Fragen auf höchster Ebene sofort gelöst worden, erinnerte sich der belarussische Staatschef.

Auf die Frage, ob Wladimir Putin bei den Verhandlungen einen ähnlichen Kurs fährt, erwiderte Lukaschenko: „Das System ist anders, besonders heutzutage.“

Der russische Präsident zeichne sich dadurch aus, dass er seine Versprechen immer halte. Dasselbe könne man über die russische Regierung nicht sagen, weil Belarus mit dem neugewählten Ministerkabinett wenig gearbeitet habe.

Dmitri Gordon fragte Alexander Lukaschenko, ob es stimmt, dass die Beziehungen zwischen ihm und dem russischen Präsidenten Putin gespannt sind. „Wenn ich sage, das stimmt nicht, werde ich meinem Wort nicht treu sein. Ja, in der Tat, gewisse Spannungen sind vorhanden, weil wir beide starke Persönlichkeiten sind“, fügte Lukaschenko hinzu. Darüber hinaus sei sich Putin im Klaren darüber, dass jeder Druck auf Alexander Lukaschenko aussichtslos und unnütz sei. „Das hat er mir selbst gesagt. Und das klang ehrlich.“

Putin habe auf ihn nie Druck ausgeübt, sagte Lukaschenko. „Ich werde immer einen Kompromiss eingehen, wenn es um mich geht. Wenn es aber um Belarus geht, bin ich kompromisslos. Besonders wenn dabei ein solcher Prinzip wie die Gerechtigkeit verletzt wird. Die Gerechtigkeit liegt meiner Politik zugrunde. Gesetze sind gut, aber man kann in den Gesetzen nicht alles vorschreiben. Dann entscheidet die Gerechtigkeit. Und wenn ich sehe, wie man mein Land und mein Volk in die Knie zwingen will, dann ist für mich alles beschlossen“, resümierte Lukaschenko.

Abonnieren Sie uns auf
Twitter
Letzte Nachrichten aus Belarus