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21 Januar 2020, 14:31

Lukaschenko: Belarus strebt an, aus Russland 30 bis 40 Prozent der benötigten Ölmengen zu liefern

MINSK, 21. Januar (BelTA) – Belarus wird sich darum bemühen, 30 bis 40 Prozent der benötigten Ölmengen vom russischen Markt zu liefern. Das erklärte Präsident von Belarus Alexander Lukaschenko heute bei der Besprechung zur Verbesserung der Ölproduktexporte.

„In der Tat sind Öllieferungen in vollem Umfang nur aus Russland möglich, eine vollwertige Alternative für derart Ölversorgung gibt es nicht. Wir haben uns aber darauf geeinigt, dass wir die Öllieferungen diversifizieren müssen. Wir haben uns zum Ziel gesetzt, rund 30 bis 40 Prozent der benötigten Ölmengen aus Russland zu importieren, 30 Prozent aus dem Baltikum und weitere 30 Prozent aus der Ukraine. Das ist eine bewährte Methode. Vielleicht wird Kasachstan uns mit Öl versorgen können, wenn Russland zustimmt. Es ist eine merkwürdige Situation, wenn ein Verbündeter nicht damit einverstanden ist, dass ein anderer Verbündeter uns Öl liefert. Nun, so ist die aktuelle Situation mit den Öllieferungen, und wir müssen uns damit zurechtfinden“, sagte das Staatsoberhaupt.

Alexander Lukaschenko sagte, eine Expertenrunde müsse im engen Kreis darüber beraten, wie es in Belarus um die Öl- und Ölchemiebranche bestellt werden soll. „Es handelt sich wiederum um die Öllieferungen nach Belarus, um den Ölaufkauf auf den Weltmärkten und nicht nur in Russland. Teilweise haben wir diesen Prozess in Gang gesetzt“, sagte der belarussische Staatschef.

„Wir müssen schauen, zu welchen Folgen diese Lieferungen in der Praxis führen werden. Unsere „östlichen Brüder“ malen uns dabei Zahlen an die Wand, die uns erschrecken sollen. Wir sind unsererseits auch nicht sicher, ob wir es schaffen, Öl zu hohen Preisen zu importieren. Dabei haben wir andere Varianten weder berechnet noch in Erwägung gezogen. Deshalb wurde die Entscheidung getroffen, Öl zu Weltpreisen anderswo zu kaufen, egal ob in Aserbaidschan, Saudi Arabien, Norwegen oder in den USA. Wir müssen unsere Raffinerien voll auslasten und Ölprodukte herstellen. Wir suchen nach alternativen Lieferquellen und schließen dabei unseren Hauptlieferanten Russland nicht aus“, sagte der Staatschef.

Neben Öllieferungen gehöre der Absatz von Ölprodukten zur wichtigsten Frage, so der Präsident. „Wir müssen uns heute die Frage stellen, wem und unter welchen Bedingungen unsere Raffinerien die Ölprodukte verkaufen werden. Eine weitere Frage lautet: Wie effektiv gestalten wir den Verkauf von Ölprodukten unter den anspruchsvollen Bedingungen. Ölproduktexporte stellen eine große Ressource dar, deshalb geht es darum, mehr zu exportieren“, sagte er.

„Wir müssen heute unter immer schwieriger werdenden wirtschaftlichen Bedingungen arbeiten. Aufgrund des russischen Steuermanövers in der Ölbranche reduzieren sich zwangsläufig die Einnahmen in den Staatshaushalt, die Effizienz unserer Raffinerien verschlechtert sich. Die Raffinerien stehen vor dem Problem der Finanzierung ihrer laufenden Aktivitäten und, was wichtig ist, Finanzierung ihrer Investitionsprogramme, die auf die Entwicklung der Produktion abzielen“, sagte Alexander Lukaschenko. „Aber diese Argumente zählen nicht, das habe ich mehrmals gesagt. Es gibt keinen Krieg. Geld in der Welt gibt es genug. Es gibt Konzernleiter, Regierungschef und Betriebsmanagement. Setzen Sie sich zusammen und lösen Sie dieses Problem. Wer das nicht kann, soll gehen.“

Er stellte an die Teilnehmer der Besprechung eine Reihe von Fragen. Sie betreffen die Prognosen für die kurz- und mittelfristige Entwicklung des globalen Ölmarktes, die Maßnahmen zur Verhinderung möglicher negativer Trends, sie beziehen sich auf die Reserven zur Verbesserung der Effizienz von Ölproduktexporten unter den gegenwärtigen Bedingungen.

Der Präsident fragte auch, wie seine Forderung erfüllt wird, nach alternativen Lieferquellen für Öl zu suchen.

Alexander Lukaschenko warnte alle, dass sie für alle Vorschläge persönliche Verantwortung tragen werden.

Der Chef des Ölkonzerns Belneftechim Andrej Rybakow sagte in der Besprechung, dass eine belarussische Raffinerie, auch wenn sie nur zu 80 Prozent ausgelastet ist, den inneren Bedarf des einheimischen Marktes vollkommen befriedigen kann. Rund 70 Prozent der in Belarus hergestellten Ölprodukte werden exportiert.

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