
MINSK, 10. März (BelTA) – Die besten belarussischen Köpfe – Wissenschaftler und Konstrukteure – müssen nicht nur mit dem Ziel der Importsubstitution arbeiten, sondern auch etwas wichtiges im Auge behalten, und zwar das Land unabhängig vom Import zu machen. Das erklärte der belarussische Präsident Alexander Lukaschenko auf der heutigen Sitzung des Ministerrats.
Reine Deviseneinnahmen hätten im Jahr 2022 ein Rekordniveau erreicht, sagte Lukaschenko. „Es ist offensichtlich, dass die Exportbedingungen günstig sind und die Importe von Ausrüstungen und Technologien stagnieren“, erklärte er. „Ein solches Defizit und der Nachholbedarf könnten uns in den nächsten Jahren mit einem erhöhten Druck auf dem Devisenmarkt heimsuchen. Deshalb sind wir einfach verpflichtet, uns selbst mit Technologie zu versorgen.“
Unter dem Druck der Sanktionen habe Belarus eine Lehre erhalten, wie man diesem Druck entgegenwirke. Der Präsident wiederholte seine Aussage, dass mit Sanktionen das Land auch Chancen erhalte. Belarus könne neue Märkte erschließen. Außerdem habe Belarus viel zu bieten: Knowhow, Erfindungen und Technologien. Viele davon seien auf zahlreichen Ausstellungen „Intellektuelles Belarus“ im ganzen Land präsentiert worden. „Die Märkte sind frei, nutzt die Chance“, forderte Alexander Lukaschenko die Wissenschaftler und Entwickler auf.
Die aktuelle Situation stelle einen echten Anreiz zur Konsolidierung und Vergrößerung von Kleinunternehmen dar. „Wann immer es sinnvoll ist, importierte Produkte zu ersetzen, sollen belarussische Produzenten das tun. Aber nicht durch blindes Kopieren. Produkte sollen verbesserte Eigenschaften haben. Die Abhängigkeit von westlichen Technologien und Komponenten sollte innerhalb von 2-3 Jahren auf das Mindeste reduziert werden“, sagte er.
Darüber hinaus stellte der Präsident die Aufgabe, die Umsetzung von importsubstituierenden Projekten mit Russland zu beschleunigen. „Das sind Produktionen, die für beide Länder entscheidend sind. Insbesondere die Mikroelektronik. Russland braucht diese Produkte. Mir wurde gesagt, dass die Lieferungen von heimischer Mikroelektronik nach Russland in den letzten Monaten um ein Vielfaches gestiegen sind. Aber wir dürfen nicht aufhören. Wir müssen den russischen Markt erobern und erhalten. Und auf lange Sicht auch neue Märkte erschließen.“