
MINSK, 22. Mai (BelTA) - Der Staatschef Alexander Lukaschenko hat den belarussischen Botschafter in Russland Dmitri Krutoi mit einem umfassenden Bericht über die belarussisch-russische Zusammenarbeit empfangen.
Zu Beginn des Treffens skizzierte der Präsident eine Reihe von Schlüsselthemen, die diskutiert werden sollten. Dazu gehören der Stand der handelspolitischen und wirtschaftlichen Zusammenarbeit und ihre Dynamik, Entwicklung der Zusammenarbeit mit den russischen Regionen, Notwendigkeit der Lösung einiger problematischer Fragen, Umsetzung der Unionsprogramme und Logistik für die Lieferung von inländischen Waren ins Ausland. Ein weiteres Thema ist das bevorstehende Eurasische Wirtschaftsforum, das diese Woche in Moskau stattfinden soll.
Wirtschaft und Handel
"Die Basis ist zunächst einmal die Wirtschaft. Als Wirtschaftswissenschaftler wissen wir sehr gut, dass es ohne sie keine Beziehungen geben kann. Ich bin mit den Zahlen vertraut. Ich weiß, dass der Handelsumsatz gestiegen ist und wir endlich einen Überschuss erzielt haben. Mit anderen Worten: Der Handel ist ausgeglichen. Ich interessiere mich für die Dynamik, für die Trends. Sie müssen sich wohl noch gut an die Lage im Handel mit Russland erinnern, als Sie in der Präsidialverwaltung, in der Regierung, tätig waren. Wir waren immer mit einigen Barrieren, Hindernissen und so weiter konfrontiert. Was hat sich in dieser Hinsicht geändert? Es ist klar, dass sich die Dinge geändert haben. Aber man kann es mit frischen Augen besser sehen, wenn man sich in diesem "Kessel" befindet. Und Sie können einfach nennen, in welchen Bereichen sich die Lage verändert hat. Sei es zum Besseren oder Schlechteren geworden? Und so weiter“, fragte Alexander Lukaschenko.
Zusammenarbeit mit Regionen
"Wir haben immer gesagt, dass unser Erfolg in Russland an den Regionen liegt. Ich sehe, ich beobachte: Sie sind oft in den Regionen zu Besuch. Und das ist auch richtig so. Die Gouverneure kommen zu uns. Wir empfangen sie auf höchster Ebene. Wie ist die Dynamik in dieser Hinsicht? Wie ist die Haltung vor Ort gegenüber Belarus, gegenüber belarussischen Produkten? Und wie ist das Image von Belarus in diesem riesigen russischen Raum im Allgemeinen", wirft Alexander Lukaschenko ein Thema des Gesprächs ein.
Problemknoten lösen
Der Staatschef wies darauf hin, dass er und der russische Präsident Wladimir Putin häufig zusammentreffen. "Aber es geht nicht darum, sich gegenseitig anzuschauen. Obwohl es wichtig ist: Die Stimmungen von den Präsidenten sind immer wichtig. Dennoch haben wir versucht, den Regierungen dabei zu helfen, einige Problemknoten zu lösen, auch in Ihrem Fall", sagte der Präsident.
Er erkundete sich, ob auf belarussischer Seite alles geklärt sei, ob es noch Fragen für die Präsidenten und die Regierungen gebe. "Wie mir die Regierung berichtet, gibt es fast keine Probleme. Ich habe aber wenig Vertrauen. Ich sehe, dass es noch Probleme gibt, einige Ungereimtheiten. Manchmal gibt es Bürokratie. Wessen Schuld ist das? Wenn wir übermorgen in Moskau mit dem russischen Präsidenten Putin zusammentreffen, können wir die Probleme, die es in unseren Beziehungen nicht geben sollte, besprechen und beseitigen", sagte der belarussische Staatschef.
Unionsprogramme
Ein weiterer Themenfeld des Treffens war die Zusammenarbeit bei der Umsetzung von Unionsprogrammen in verschiedenen Bereichen. "Wir reden viel darüber. Aber ich bin hier mehr an bestimmten Programmen interessiert. Wie wir sie nennen: Importsubstitution und so weiter. Sie können sich gut daran erinnern, dass Russland wollte bis zu 1,5 Milliarden US-Dollar bereitstellen. Und ich bin sicher, dass sie sich auch jetzt nicht weigern, wenn es ihnen an Krediten bis zu diesem Betrag mangelt. Sie waren bereit, Mittel, Kreditmittel, bereitzustellen, um die Industrien zu ersetzen, die nach dem Abzug der Amerikaner, des Westens und anderer unfreundlicher Länder von unseren Märkten nackt sind, wie beispielsweise die Mikroelektronik", sagte Alexander Lukaschenko.
Logistik
Der Präsident betonte, dass weder Russland noch Belarus vom Westen erdrosselt werden könnten: "Das liegt vor allem daran, dass wir gemeinsam mit Russland an einem Strang ziehen. Wir nutzen Russlands Wege in der Logistik. Das sind die Häfen, Eisenbahnen, der Autoverkehr. Was für Probleme gibt es hier?"
"Ich weiß, Sie haben sich damit befasst, und Sie sind verpflichtet, einfach unsere in Russland entwickelnden Hafenanlagen zu überwachen. Die Eisenbahn: Wo sind dort die Engpässe? Wir haben mit Russland eine Vereinbarung getroffen, dass wir sie beseitigen werden. Natürlich geht es noch um den Straßenverkehr, Küstenschiff-Fahrten und so weiter und so fort", so der Präsident.
Eurasischer Vektor
"Übermorgen findet, wie gesagt, das EAWU-Forum statt (In Moskau sollen das Zweite Eurasische Wirtschaftsforum und die Sitzung des Obersten Eurasischen Wirtschaftsrats am 24. und 25. Mai abgehalten werden). Ich würde gerne wissen, was Ihrer Meinung nach bei diesem Forum und den Gesprächen im Rahmen der Eurasischen Wirtschaftsunion im Mittelpunkt stehen sollte. Als Vertreter von Belarus in den Integrationsgremien kennen Sie sich mit der Lage wahrscheinlich besser als die anderen aus", so Alexander Lukaschenko zu einem der Themen des Treffens.