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19 November 2021, 23:59

Lukaschenko erzählt im Interview mit BBC über Tränengas-Attacken polnischer Grenzer

MINSK, 19. November (BelTA) – Bei den jüngsten Zusammenstößen an der belarussisch-polnischen Grenze unweit des Grenzübergangs Brusgi hat Polen die belarussische Staatsgrenze verletzt. Und so wie die polnischen Sicherheitskräfte mit den Flüchtlingen umgehen, kann man als faschistische Methoden bezeichnen. Das sagte der belarussische Präsident Alexander Lukaschenko im Interview mit BBC.

Das brutale Vorgehen polnischer Sicherheitskräfte gegen Flüchtlinge, unter denen auch schwangere Frauen und Kinder waren, der Einsatz von Wasserwerfern mit chemischen Kampfstoffen, Betäubungsgranaten und Tränengas mit toxischen Substanzen - diese und andere Fakten sind zuverlässig dokumentiert und öffentlich bekannt geworden. Und als die Menschen nach einer Woche im Wald und nach schlaflosen Nächten auf dem kalten Betonboden des Kontrollpunkts aus Verzweiflung versuchten, die polnischen Behörden zu erreichen, sah der BBC-Korrespondent Steve Rosenberg nur „Steine und Stöcke“ in den Händen der Flüchtlinge. Darauf bezog sich eine seiner Fragen.

Alexander Lukaschenko forderte seinen Interviewer auf, die einzelnen Episoden nicht aus dem Gesamtkontext zu reißen. Er erzählte dem BBC-Korrespondenten, was wirklich an der Grenze geschah.

„Die Mehrheit der 2100 Flüchtlinge hat die Polen friedlich darum gebeten, sie nach Deutschland weiter durchzulassen. Ein Offizier kam auf sie zu und erklärte ihnen, dass sie am polnischen Grenzkontrollpunkt einen Antrag stellen sollen. Er hat sie faktisch zum Grenzübergang geleitet. Sie brachen aus dem Lager auf und gingen“, erzählte Lukaschenko.

In Hoffnung, durchgelassen zu werden oder dass ihre Anträge sehr bald angenommen werden, knieten sie vor den polnischen Grenzsoldaten nieder und baten sie um Entschuldigung für all die Schwierigkeiten. „Dann haben sie die Polen wieder gebeten, sie durchzulassen. Aber man hat sie nicht durchgelassen. Und so kam es zu dieser Rauferei. Die Polen setzten ihre Wasserwerfer ein und bespritzten die Menschen gegen alle Normen und Regeln. Was haben heute die Ermittler entdeckt? Dem Wasser wurden chemische Stoffe beigemischt, giftige Substanzen, Pestizide und Herbizide. Stoffe, mit denen man Kakerlaken tötet und Unkraut vernichtet!“ Für diese Fakten verfügen die Ermittler über ein solides dokumentiertes Beweismaterial.

Alexander Lukaschenko machte auch darauf aufmerksam, dass Polen bei diesen Zusammenstößen mehrfach die belarussische Staatsgrenze verletzt habe. „Erstens darf man an der Grenze mit der Waffe nicht auf das Territorium des benachbarten Staates zielen. Ich war selbst Grenzsoldat und habe an dieser Grenze meinen Wehrdienst geleistet. Auch das Werfen von Blendgranaten auf unser Territorium ist die Verletzung der Staatsgrenze“, fügte der Staatschef hinzu.

Er warf den westlichen Medien vor, kein Wort über die Wohltätigkeit und Mitgefühl zu sagen, das das belarussische Volk den Flüchtlingen gegenüber aufbringt.

Wie die polnischen Grenzsoldaten mit den Flüchtlingen umgehen, ist einfach schockierend und mit den faschistischen Methoden vergleichbar. „Die Polen schalten Scheinwerfer, Alarmsirenen und Lichter ein, während die Menschen unter freiem Himmel ausharren. Es wurde Tränengas eingesetzt, und dann hat ein Hubschrauber im Tiefflug die Chemikalien so weit zerstreut, damit die Kinder betroffen werden. Warum haben BBC-Korrespondenten auf ihrem Kanal nicht gesagt, dass der polnische Hubschrauber über der Grenze flog?“, empörte sich der belarussische Präsident.

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