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Präsident
16 Februar 2023, 12:12

Lukaschenko erzählte, wer keinen Frieden in der Ukraine will und wann Belarus seine Armee einsetzen kann

MINSK, 16. Februar (BelTA) – Der belarussische Präsident Alexander Lukaschenko hat sich heute im Palast der Unabhängigkeit in Minsk mit belarussischen und ausländischen Journalisten getroffen. Dabei erzählte er, wer keinen Frieden in der Ukraine will und in welchen Fall er bereit sein wird, die belarussische Armee einzusetzen.

„Ich bin bereit, gemeinsam mit Russland gegen den Feind militärisch zu kämpfen, aber nur in einem Fall, und zwar: wenn nur ein einziger Soldat nach Belarus kommt, um meine Menschen zu töten. Auf jeden Akt der Aggression wird Belarus sofort auf das Schärfste reagieren. Und der Krieg wird einen ganz anderen Charakter haben“, betonte der belarussische Staatschef.

Alexander Lukaschenko wies darauf hin, dass dies nicht nur in Bezug auf die Ukraine, sondern auch für die anderen Nachbarländer gilt.

In seiner Antwort auf die Frage eines BBC-Journalisten erinnerte Alexander Lukaschenko daran, dass die Ukraine bereits vor dem Beginn der russischen Militäroperation einen Raketenangriff auf Belarus vorbereitet habe. „Das waren vorsätzliche Aktionen der ukrainischen Seite. Ich weiß nicht nur, warum das notwendig war. Darauf wurde vom belarussischen Territorium sofort mit Raketen reagiert. Das war ein paar Minuten vor dem Beginn der militärischen Sonderoperation“, sagte er.

Der Präsident erinnerte daran, dass die Ukraine im Jahr 2020 das erste Land war, das gegen Belarus Sanktionen verhängt hat, noch bevor es die westlichen Staaten getan haben. „Das waren nicht die USA, nicht die Angelsachsen, nicht das Westeuropa. Das war leider unsere liebe Ukraine. Sie hat den Luftraum geschlossen, sie hat uns provoziert und militante Kämpfer ausbilden lassen“, sagte der Staatschef.

Er erinnerte auch an die Statements westlicher Politiker, dass die Minsker Vereinbarungen nur dazu dienten, der ukrainischen Armee Zeit zu geben, sich auf den Krieg vorzubereiten.

„Sie sprechen von der Invasion. Und ich glaube, es ist keine Invasion. Es handelt sich nicht um eine Invasion. Die ukrainische Staatsführung hat diese Operation selbst provoziert. Durch solche Aktionen, die ich eben aufgezählt habe. Man sollte damals mit Russland eine Vereinbarung treffen, um den Krieg zu vermeiden. Aber alles, einschließlich der Minsker Vereinbarungen, war darauf ausgerichtet, den Krieg zu entfesseln“, erklärte der belarussische Staatschef. „Es gab keine Invasion. Aus meiner Sicht ging es um den Schutz russischer Interessen und um den Schutz russischer Menschen, die in der Ukraine lebten.“

Alexander Lukaschenko erinnerte daran, was die Ukraine im Donbass angerichtet hat und speziell an die Verbrennung von Menschen in Odessa.

Der Präsident ist überzeugt, dass die Ukraine nur ein Vorwand war, um den Krieg zu entfesseln, auf den der Westen so drängte. Außerdem besteht dort ein Interesse an der Zerstückelung der Ukraine. „Sie geben Russland die Schuld. Aber wer will die Ukraine zerstückeln, wenn nicht Polen?“, sagte er.

Der Präsident rief zu Friedensgesprächen auf: „Wenn Sie Frieden in der Ukraine wollen, lassen Sie uns ab morgen über Frieden reden. Und die Kanonen werden aufhören zu schießen. Aber das wollen Sie im Westen nicht. Sie sind die Verursacher der heutigen Eskalation. Heute sterben Menschen. Wollen wir das beenden. Dafür haben wir alles. Nein. Das wollen Sie nicht. Und ich meine jetzt nicht Europa, denn Europa ist dazu bereit und versteht, was morgen kommt. Die Amerikaner wollen es nicht. Die USA haben Europa auf die Knie gezwungen und machen mit Europa, was sie wollen.“

Auf die Frage, ob man von Belarus „Aggression“ erwarten soll, bekräftigte Alexander Lukaschenko erneut: „Wir sind friedliche Menschen. Wir wissen, was Krieg ist. Wir wollen keinen Krieg. Und wir werden auf keinen Fall unsere Truppen auf das Gebiet der Ukraine schicken. Es sei denn, die Ukraine wird einen Akt der Aggression gegen uns wagen. Das ist meine Antwort, die ich vor langer Zeit gegeben habe.“

Der Präsident erinnerte auch daran, dass Belarus und Russland Verbündete sind und dass die beiden Länder eine gemeinsame Truppengruppierung haben. Dennoch hat Russland Belarus nie aufgefordert, gegen die Ukraine in den Krieg zu ziehen.

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