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16 Oktober 2018, 12:47

Lukaschenko fordert bessere Importersetzung und stärkere Kontrolle bei Vermittlertätigkeit

MINSK, 16. Oktober (BelTA) – Präsident Alexander Lukaschenko hat sich heute bei einem Arbeitstreffen mit dem Premier des Staates Sergej Rumas für eine aktivere Importersetzung und die Bekämpfung von Vermittlertätigkeit ausgesprochen.

Seine Forderung an die Regierung kommentierte er wie folgt: „Stichwort Automobilbau. Wir bauen eigene Fahrzeuge. Wie hoch ist aber der Anteil belarussischer Bausätze? Sehr gering. Wir brauchen eine höhere Lokalisierung. Wir können mit der eigenen Fertigung von Autositzen beginnen, mit der Zeit werden wir eigene Motoren, Antriebe bauen.“

Belarussische Betriebe müssten weltweit führende Technologien übernehmen, entsprechende Produktionsanlagen kaufen und von Importen auf Eigenfertigung umsteigen, sagte Lukaschenko.

„Mit der Eigenproduktion werden wir unsere Wirtschaft auf Vordermann bringen und dafür sorgen, dass wir und unsere Kinder lebenslang versorgt sind. Was wir heute nicht alles importieren – von Zahnstochern bis zu den Fahrzeugmotoren. Davon wird einem schwarz vor den Augen. Mit der Importersetzung sprechen wir eine sehr wichtige Frage an. Wir brauchen nichts auszudenken. Wir müssen nur Anlagen und Geräte montieren und eigene Bausätze produzieren.“

Zum Problem „Vermittlertätigkeit“ sagte der Staatschef, sie gebe oft Anlass für Bestechung. „Sehr oft sind Beamte und Entscheidungsträger in Korruptionsschemata verwickelt. Warum machen sie sich straffällig? Was noch mehr bestürzt ist die Tatsache, dass es in Belarus sogar Vermittler für belarussische Produktion gibt. Was in einem Minsker Betrieb hergestellt wird, verkaufen Vermittler an andere Minsker Betriebe“, empörte sich der Staatschef.

„Vermittler nehmen heute in den Banken Kredite auf, kaufen belarussische Waren und verkaufen sie weiter an unsere Betriebe. Das ist doch völliger Absurd! Auch Importvermittler muss man genau unter die Lupe nehmen. Ich möchte keine marktwirtschaftlichen Empfehlungen unterbreiten, aber es steht fest, dass die Vermittlertätigkeit zu einem Problem wurde. Früher gab es einen passenden Begriff dafür: Schiebergeschäft. Kaufen und weiterverkaufen. Diese Vermittler-Kette lässt oft den Endpreis um 30 bis 50 Prozent ansteigen.“

Mit der Kontrolle über die Vermittlertätigkeit sei früher das Komitee für Staatskontrolle und sein Vorsitzender Leonid Anfimow betraut worden, dennoch gebe es in diesem Bereich keine Bewegung, sagte Lukaschenko. Er hat deshalb den Regierungschef angewiesen, die beiden Themen Importersetzung und Vermittlung unter seine Kontrolle zu nehmen und bis zum Jahresende entsprechende Vorschläge zu unterbreiten.

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