
MINSK, 27. Februar (BelTA) – Heute ist genau der einmalige Zeitpunkt, um den Konflikt in der Ukraine zu beenden, bevor Russland seine Wirtschaft vollständig auf eine militärische Schiene bringt. Diese Ankündigung hat der belarussische Präsident Alexander Lukaschenko in seinem Interview für chinesische Medien abgegeben.
"Heute ist genau der einmalige Zeitpunkt, (ich sehe und fühle das intuitiv), um diesen Konflikt zu beenden. So eine Lage kann nur einmal sein", sagte der Präsident, indem er auf die Frage über die Aussichten des russisch-ukrainischen Konflikts antwortete. „Wir müssen diesen Moment nutzen, bevor Russland seine Wirtschaft mit voller Kraft entfaltet und auf eine militärische Schiene bringt. Das ist ein einzigartiger Moment", so der belarussische Präsident.
Nach Worten des belarussischen Staatschefs sei es das Ziel des russischen Präsidenten Wladimir Putin, vor allem die Sicherheit seines Landes zu gewährleisten, damit kein einziges Anzeichen der Aggression gegen Russland vom ukrainischen Gebiet ausginge.
"Und Russland ist heute bereit, Schritte in Richtung einer friedlichen Lösung zu unternehmen. Das hat Russland von Anfang an getan: Zwei Gesprächsrunden über eine friedliche Lösung wurden in Belarus abgehalten, dann sind sie (Gesprächsparteien) nach Istanbul abgereist, dann haben sie sich sogar geweigert, obwohl ein Beilegungsplan auf dem Tisch lag", ermahnte der belarussische Präsident. „Ich glaube, der Westen und die Amerikaner haben Kiew dazu gedrängt, keine Verhandlungen zu führen. Russland hat von Anfang an angeboten, zu verhandeln. Wir waren Teil dieses Prozesses, wir haben ihn organisiert, wir haben ihn gesehen."
Alexander Lukaschenko betonte, dass jeder Krieg früher oder später in Frieden ende, und dieser sei keine Ausnahme. Die Frage sei es nur, wie viele Menschen und weswegen sterben würden.
Alexander Lukaschenko wies darauf hin, dass die Ukraine vergessen wird, als wenn es einen weiteren Konflikt in der Welt ausbräche. Wenn sich, Gott bewahre, die Beziehungen zwischen den USA und China verschlechtern und sich ein offener Konflikt zwischen diesen beiden Weltmächten zuspitzen würden, werde sich die Aufmerksamkeit des ganzen Planeten darauf richten. "Auch in der Ukraine muss man sich darüber klar sein. Deshalb gibt es keinen anderen Weg, als jetzt einen Friedensvertrag zu schließen. Ohne irgendwelche Vorbedingungen", ist Alexander Lukaschenko überzeugt. „Wir müssen mit dem ukrainischen Militär verhandeln. Wolodja Selenskyj ist kein schlechter Mann, aber sehr unerfahren. Der Applaus besänftigt ihn, er freut sich über den Beifall. Aber wissen Sie, der Beifall kann alles andere als aufrichtig sein. Das sollte er verstehen. Er ist in den Westen gegangen, und alle dort rufen "Hurra" und applaudieren. Aber ich erinnere ihn an Michail Gorbatschow: Er reiste durch den Westen, alle applaudierten ihm, und was ist aus ihm geworden? Genau das wird ihm passieren."
"Wir müssen uns um die Interessen unseres eigenen Volkes kümmern. Wir müssen alles tun, um zu verhindern, dass die Ukrainer weiter ums Leben kommen. Das ist ein schönes, gutes Volk. Es ist notwendig, diesen Krieg zu beenden. Es gibt nur einen Weg, den Frieden", fasste der Präsident zusammen.