MINSK, 18. Februar (BelTA) – Beim Treffen mit dem Vorstandsvorsitzenden des russischen Ölunternehmens „NK Rosneft“ Igor Setschin bekundete der belarussische Staatschef Alexander Lukaschenko die Hoffnung auf eine Fortsetzung der Zusammenarbeit mit dem russischen Mineralölkonzern
Gleich zu Beginn des Treffens wollte der Staatschef keinen Hehl daraus machen, was er von diesem Gespräch mit dem Leiter der größten russischen Ölgewinners erwarte. Im Vorjahr habe Rosneft 50 Prozent aller belarussischen Ölimporte aus Russland gedeckt. Rosneft habe ihr Öl in belarussischen Raffinerien veredeln lassen. „Die Ölfrage bestimmt im Wesentlichen die Beziehungen zwischen Belarus und Russland. In dieser Situation und unter den aktuellen Umständen halte ich ein Gespräch mit dem Leiter des größten Ölunternehmens Russlands für notwendig“, sagte der Staatschef.
Er wolle mehr Klarheit in dieser Frage und erwarte von Setschin konkrete Empfehlungen in Bezug auf die weitere Kooperation, sagte Lukaschenko.
„Rosneft ist Branchenführer der russischen Ölindustrie und der größte öffentliche Öl- und Gaskonzern der Welt. Die Haupttätigkeiten von Rosneft sind Prospektion und Exploration von Kohlenwasserstofflagerstätten, Gewinnung von Öl, Gas und Gaskondensat, Umsetzung von Projekten zur Erschließung von Offshore-Feldern, Verarbeitung von Rohstoffen, Verkauf von Öl, Gas und Verarbeitungsprodukten in Russland und im Ausland.
Wie bereits berichtet, waren die Lieferverträge für russisches Öl nach Belarus am 31. Dezember 2019 ausgelaufen. Seitdem verhandeln die Parteien über ihre Verlängerung. Ab dem 4. Januar haben die vom russischen Unternehmer Michail Guzerijew kontrollierbaren Unternehmen Rusneft und Neftisa die Rohöllieferungen an Belarus wieder aufgenommen. Außerdem wurde am 26. Januar die erste Partie norwegischen Öls an die Raffinerie Naftan geliefert.
Am 7. Februar fanden regelmäßige Verhandlungen unter Beteiligung der Präsidenten von Belarus und Russland statt. Im Anschluss daran wurde angekündigt, dass Minsk und Moskau weiterhin ausschließlich über Öllieferungen zu kommerziellen Bedingungen diskutieren werden.
Am Tag zuvor wurde bekannt, dass die Yangpur Oil Company (Tochtergesellschaft von Belorusneft), die im Autonomen Bezirk der Jamal-Nenzen Öl gewinnt, seine Öllieferungen nach Belarus plant. Über die Mengen und Zeitpläne für diese Lieferungen hat Belneftechim kein Kommentar abgegeben. Yangpur, seit 2013 Teil der Ölgesellschaft Belorusneft, vertritt das belarussische Unternehmen auf dem russischen Öl- und Gasmarkt. Das Unternehmen erschließt sieben Ölfelder im Autonomen Bezirk Jamal-Nenzen.
Am 12. Februar berichtete BelTA unter Berufung auf eine TASS-Meldung, dass das russische Unternehmen Gazprom Neft bereit sei, mit Belarus verschiedene Pläne für die Ölversorgung zu erörtern. Darüber erzählte Chef des russischen Unternehmens Alexander Djukow vor Journalisten nach den Gesprächen mit dem russischen Energieminister Alexander Nowak.