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Präsident
16 Februar 2023, 18:21

Lukaschenko: Ich wünsche normale Beziehungen mit dem Westen. Es gibt nur eine Bedingung

MINSK, 16. Februar (BelTA) – Die belarussische Staatsführung will normale Beziehungen mit dem Westen, aber unter einer Bedingung. Der Westen sollte sich bitte in die inneren Angelegenheiten von Belarus nicht einmischen. Das sagte der belarussische Präsident Alexander Lukaschenko bei einem Treffen mit ausländischen und belarussischen Journalisten im Palast der Unabhängigkeit.

Was denke Alexander Lukaschenko darüber, dass man Belarus im Westen für eine Diktatur und ihn selbst für einen Diktator halte, wollte ein US-Journalist wissen. Darauf konterte Alexander Lukaschenko mit dem Satz: „Dass der Westen in uns eine Diktatur sieht, ist eher ein Vorteil für uns. Der Westen selbst wird bald nach einer belarussischen Diktatur rufen. Denn was ihr im Westen habt, ist auch eine Diktatur, nur eine ungerechte, perverse und irrsinnige. Ihr habt euch von ihr nie richtig verabschiedet, in den USA... Im Westen herrscht totale Laxheit: dort gibt es weder Diktatur noch Demokratie, also nichts.

In Belarus treffen wir Entscheidungen und lösen Probleme. Und ja, oft mische ich mich als Präsident ein. Wenn ihr das für eine Diktatur haltet, bitte schön. Ich glaube nicht, dass es eine Diktatur ist. Es gibt in Belarus keine Diktatur.“

„Wir haben unser Land nicht ausplündern lassen. Ich habe keine Milliarden auf euren Bankkonten. Auch wenn ihr das Gegenteil behauptet. Ich sage immer: Nehmt alles was ihr findet. Ja, wir sind auch nicht perfekt. Es ist unser Land, wir leben hier, wir bereiten niemandem Probleme. Wir führen keinen Krieg und planen auch keinen. Deshalb ist es mir egal, wie ihr über mich als Mensch und „Diktator“ sagt. Aber es ist mir nicht egal, was ihr über mein Land sagt. Und ich möchte, dass wir normale Beziehungen haben. Es gibt nur eine Bedingung meinerseits: Nicht einmischen! Wir werden schon selbst wissen, wie wir zu leben haben. Ihr könnt uns helfen. Dann wird es keine „politischen Gefangenen“ geben, und wir werden keine anderen Probleme haben. Ihr schafft diese Probleme. Ihr wolltet das Land im Jahr 2020 auf den Kopf stellen. Das haben wir nicht zugelassen, und ich auch nicht. Mischt euch also nicht in unser Leben ein, und wir werden gute Partner für euch sein. Wir sind bereit, alles zu tun, was unseren Interessen und den Interessen unserer Verbündeten nicht zuwiderläuft. Wenn Ihr uns nicht übers Knie brecht, werden wir schnell zu einer Einigung kommen“, betonte der Präsident.

In Bezug auf die Migrationsprozesse betonte Alexander Lukaschenko, dass er über die Entwicklung besorgt sei. Gleichzeitig merkte er an, dass Migration für alle Länder charakteristisch sei. „Es gibt ein Sprichwort: die Fische streben nach tieferem Grunde, der Mensch ist gern mit dem Glück im Bunde. Es ist die Entscheidung des Menschen, wo er leben will. Wir werden alles tun, um sicherzustellen, dass unsere Leute hier arbeiten“, sagte der Präsident.

In Belarus leben kluge und talentierte Menschen. „Denn Dumme und Unbegabte wollen nicht ins Ausland gehen. Das bedeutet: unser System funktioniert gut. Darüber bin ich froh. Aber ich möchte natürlich, dass unsere Fachleute hier leben und arbeiten“, sagte er. „Wenn jemand nach Amerika gehen will, um dort zu arbeiten, habe ich als Präsident und als Mensch nur eine Forderung: Bezahle die Ausbildung, die Du hier kostenlos erhalten hast, und geh. Aber sie gehen, ohne zu bezahlen, und wir haben das gesetzlich nicht einmal geregelt. Wenn also jemand gehen will, bitte schön.“

Andererseits würden viele, die früher ausgewandert sind, wieder nach Hause zurückkehren. „Sie haben im Ausland neue Erfahrungen gesammelt, neue Technologien gelernt und sind bereit, diese in ihrem Heimatland anzuwenden. Was ist daran falsch? Ich kann es verstehen. Das ist normal. Und wenn der Westen glaubt, alle Belarus verlassen haben und dass hier eine massenhafte Abwanderung von Fachkräften stattfindet, so stimmt das nicht. Übrigens ist der Westen heute für unsere Fachleute nicht mehr das höchste Ziel“.

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